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SPD zu Gasbohrungen vor Münsters Toren / 29.01.11

Heuer: Erst prüfen, das notwendige Recht schaffen, dann informieren und Bürger beteiligen

Wasserwerk Vennheide: auch in Zukunft Lieferant bester Wasserqualität?

Wasserwerk Vennheide: auch in Zukunft Lieferant bester Wasserqualität?

Am Wasserwerk Geist in Vennheide, einem der Eckpfeiler der münsterschen Wasserversorgung, erläuterte Münsters SPD am 29.1.2011 ihre Haltung zu den bekannt gewordenen Erdgasförderabsichten im Münsterland. Die Firma Exxon will südlich und nördlich von Münster nach sogenannten „unkonventionellen Lagerstätten“ von Erdgas suchen. Dabei soll das Kohleflözgas im Untergrund des Münsterlandes erkundet werden. Probebohrungen sind in Nordwalde und Drensteinfurt geplant.

SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heuer (r.) und SPD-Ratsherr Karl-Heinz Winter erläutern die Position der münsterschen SPD zu den geplanten Gasbohrungen

SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heuer (l.) und Ratsherr Karl-Heinz Winter erläutern am Wasserwerk Geist die Forderungen der SPD nach Transparenz und Bürgerbeteiligung bei den geplanten Gasbohrungen

„Eine Versorgung mit heimischem Erdgas klingt verlockend, vor allem in Zeiten des Klimawandels“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heuer, „aber die bekannt gewordenen Gefahrenmomente lassen mich skeptisch werden“.

SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heuer (r.) und Vertreter der SPD Hiltrup-Berg Fidel

Wolfgang Heuer (r.) mit Vorstandsmitgliedern der SPD Hiltrup-Berg Fidel (v.r. Wolfgang Heuer, Bernd Schulz, Christian Deutsch, Georg Loroch, Angelika Pfeifer, Ratsherr Karl-Heinz Winter)

Henning Klare, Vorsitzender der SPD Hiltrup-Berg Fidel, erläuterte die Risiken der geplanten Erdgasförderung: „Bei den geplanten Probebohrungen und der späteren Förderung von Erdgas werden notwendigerweise chemische Substanzen in den Untergrund gepresst. Nur so lässt sich das Erdgas aus den Lagerstätten fördern. Dadurch könnte sich ein erhebliches Problem für Münsters Trinkwasserversorgung ergeben“.

„In Münster wird über vieles diskutiert, aber über die möglichen Folgen solcher Chemikalieneinsätze im Untergrund des Münsterlandes und von Münster haben wir von der Stadtverwaltung bisher noch nichts gehört“, begründete Ratsherr Karl-Heinz Winter einen Ratsantrag seiner Fraktion. Darin werden Informationen und Bewertungen zu den geplanten Bohrungen von der Verwaltung und den Stadtwerken gefordert. Vor allem aber mahnt Münsters SPD eine Revision des Bergrechts an, nach dem solche Erkundungen genehmigt werden. Heuer spricht sich für ein Moratorium im laufenden Verfahren aus: „Bevor kein überarbeiteter und angemessener rechtlicher Rahmen für kommende Genehmigungsverfahren vorliegt, sollten auch keine Probebohrungen gestattet werden“. In einem reformierten Bergrecht müssen nach seiner Auffassung Umweltschutz und Bürgerbeteiligung unverzichtbare Elemente werden.

Wasserwerke in Münster

Münsters Wasserwerke auf dem Kiessandrücken

Die geplanten Probebohrungen in Drensteinfurt liegen nur wenige Kilometer vom münsterschen Wasserwerk Hohe Ward entfernt. Das Wasserwerk fördert das Trinkwasser für Münster aus dem Grundwasserstrom des münsterländischen Kiessandrückens. „Diese glückliche Grundlage unser Trinkwasserversorgung sollten wir nicht leichtfertig Gewinnüberlegungen internationaler Konzerne überlassen“, bewertete Winter das bisherige Vorgehen der Firma Exxon.

SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Heuer (r.) im Gespräch mit Vorstandsmitgliedern der SPD Hiltrup-Berg Fidel (v.r. Wolfgang Heuer, Bernd Schulz, Angelika Pfeifer, Christian Deutsch)

Wolfgang Heuer am Wasserwerk Geist im Gespräch mit Vorstandsmitgliedern der SPD Hiltrup-Berg Fidel (v.r. Wolfgang Heuer, Bernd Schulz, Angelika Pfeifer, Christian Deutsch)

  1. Warum auch sofort alles fördern was geht? Diese Vorkommen werden in Zukunft an Wert gewinnen. In der Zwischenzeit kann man abwarten was für Erfahrungen andere mit dieser neuen Technik machen. Bislang sind wir noch gut ohne ausgekommen.
    Peter Müller    30.01.11    #

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