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Neues Wohngebiet in Hiltrup-West: mit Risiken und Nebenwirkungen? / 3.03.09

Informationsveranstaltung am Dienstag, 10. März, in der Stadthalle

Rund 250 Wohneinheiten in unterschiedlich gestalteten Wohnhöfen und Quartieren sollen in Hiltrup zwischen Meesenstiege und Milingheide entstehen, teilt die Stadtverwaltung mit. Über den aktuellen Stand der Planungen informiert das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung am Dienstag, 10. März, im Sitzungssaal der Stadthalle Hiltrup, Westfalenstraße 197. Die Veranstaltung, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind, beginnt um 18.30 Uhr.

Wer bereits vorab einen Blick auf die Pläne werfen möchte, kann die Unterlagen vom 2. bis 9. März u.a. in der Bezirksverwaltung in Hiltrup an der Patronatsstraße 20 oder in Münsters Stadtnetz einsehen.

Das städtische Wohnungsunternehmen Wohn- und Stadtbau hatte im vergangenen Jahr einen städtebaulichen Wettbewerb für das Gebiet westlich der Meesenstiege ausgelobt. Die Wettbewerbsergebnisse sind inzwischen überarbeitet worden und sollen nun Grundlage für einen neuen Bebauungsplan sein. Vorgesehen ist, in dem neuen Wohngebiet Wohnformen für unterschiedliche Lebenssituationen anzubieten. Das vorhandene Einkaufszentrum soll nach Süden hin mit einem Mix aus Einzelhandel, Dienstleistungen und Wohnungen „maßvoll“ erweitert werden.

Im Norden des Wohngebietes ist neben dem bereits vorhandenen Spielplatz eine Kindertagesstätte eingeplant und in der Mitte soll ein weiterer Spielplatz entstehen.

Die Ankündigung der Stadtverwaltung lässt leider eine der wichtigsten Fragen offen: wann kommt endlich der lange überfällige Anbau für die Ludgerusschule? Den zukünftigen Bewohnern des neuen Baugebiets ist nicht damit geholfen, wenn ihre Kinder zusätzlichen Einzelhandel vor die Nase bekommen, sich in der Schule aber in stinkende abgewrackte Behelfscontainer quetschen müssen („In die Container hinter der Turnhalle können nur die Erstklässler, für die Viertklässler ist das einfach zu eng“ – die müssen dann in die ganz alten Container). Ursprünglich sollte das Baugebiet nämlich in kleineren Abschnitten über mehrere Jahre bebaut werden; im Rahmen des “Lokalen Konjunkturstützungsprogramm für Münster” (Verwaltungsvorlage V/0020/2009 vom 16.1.2009) will und soll die Wohn+Stadtbau das Gebiet nun kurzfristig und schneller bebauen, die Ludgerusschule muss deshalb einen entsprechenden Schülerzuwachs verkraften.

Dann gibt es noch eine Frage, die für alle Hiltruper Bürger interessant ist:

In der weiteren Diskussion ist neben vielen anderen Gesichtspunkten auch sorgfältig zu prüfen, ob die vorgesehene Erweiterung des Einzelhandelsangebots noch verträglich ist mit der Funktion des Standorts: Laut Einzelhandels- und Zentrenkonzept hat der Standort an der Meesenstiege die Funktion eines „Grundversorgungszentrums“ mit Angeboten im kurzfristigen Bedarfssegment. Hiltrup verfügt demgegenüber an Marktallee / Westfalenstraße / Hoher Geest über ein Stadtbereichszentrum, das zu erhalten und zu entwickeln ist. Dabei geht es nicht um den Schutz vorhandenen Einzelhandels vor Konkurrenz, sondern um die Frage, ob zusätzliche Standorte am Rande das Stadtbereichszentrum ausbluten lassen – das wäre für Alle ein großer Schaden.

Es hätte so schön sein können 12.3.2009: Wirtschaft stützen – Arbeitsplätze sichern