Doppelschlag ins Kontor / 15.11.08
Erst wollten zwei nicht mehr, dann wollte ein anderer, dann wollte keiner, aber jetzt haben sie sie alle: es ist schon ein Theater der Extraklasse, das uns die Hiltruper CDU mit ihrer Kandidaten-Kür für die kommende Kommunalwahl bietet.
Ein CDU-Ratsherr hat hingeschmissen, der CDU-Bezirksbürgermeister hat schon lange keine Lust mehr und tritt nicht wieder an, und in der CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Hiltrup fliegen die Fetzen – kaum einer will in der nächsten Wahlperiode weitermachen. So war es kein Wunder, dass die Hiltruper CDU in arge Not kam: während die SPD längst mit bewährter Mannschaft geschlossen antritt, suchte die CDU krampfhaft nach Ausreden. Angeblich war der Andrang der Bewerber so groß, dass man langwierig aussuchen musste und keine Kandidaten präsentieren konnte …
Aber wenn einmal der Wurm drin ist, gibt’s kein Halten.
Innerhalb der CDU redet man offensichtlich überhaupt nicht mehr miteinander. Die Westfälischen Nachrichten drucken am 13.11.2008 großformatig „Neue Namen im Spiel“: Eine Findungskommission hatte die CDU-Fraktion ins Leben gerufen, und Fraktionsvorsitzender Lütke Schürmann posaunt, mit Herrn Schmidt habe man nun einen Mann gefunden, der schnell auf eine breite Unterstützung bei allen Ortsunionen, bei der Seniorenunion und der Jungen Union gestoßen sei.
Und was lesen wir zwei Tage später? Die Amelsbürener CDU teilt den Hiltruper Christdemokraten per Pressemitteilung durch die Westfälischen Nachrichten (15.11.2008) mit, dass sie den Hiltruper Bezirksbürgermeister-Kandidaten vorgeladen hat und eine „erste Meinungsbildung“ herbeiführen möchte.
Man reibt sich verwundert die Augen: sollte der Bezirksbürgermeister nicht auch Amelsbüren vertreten? Stimmt sich denn da innerhalb der CDU niemand ab, bevor man in die Presse geht?
Und man fragt sich weiter: wie soll das denn weitergehen? Wie will die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung in Zukunft arbeitsfähig sein, wenn sie sich nur mit internen Querelen befasst?
Dass der Kandidat, den die CDU nun für das Amt des Bezirksbürgermeisters aus dem Hut gezaubert hat, mit Kommunalpolitik bisher überhaupt nichts am Hut gehabt hat, ist da beinahe schon eine Petitesse. Wie das geht, hat der jetzige Amtsinhaber ja vorgemacht: kaum aus dem Hut, verdirbt die politische Wirklichkeit von CDU-FDP-Koalition jedem den Appetit. Tendenz: lustlos.
Ob man das will? Sollte man sich vor dem Wählen genau überlegen. Die WN haben diese Nachrichten von der CDU jedenfalls schon in den richtigen Zusammenhang gebracht: die Amelsbürener Pressemitteilung ist neben den neusten Karnevalsberichten abgedruckt.
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