Mit Christoph Strässer auf dem Rad durch Hiltrup und Amelsbüren / 10.08.08
Das Wetter war mit der SPD: Bei bestem Radfahr-Wetter sammelten sich die Teilnehmer der SPD-Radtour an der Clemenskirche (links im Bild: Christoph Strässer MdB, daneben Ratsherr Karl-Heinz Winter und Hermann Geusendam-Wode, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Hiltrup)
Es sah aus, als ob die Hiltruper SPD ein Abonnement auf gutes Wetter hätte: wie schon im vorigen Jahr halfen Sonne und angenehme Temperaturen bei der politischen Radtour der SPD Hiltrup-Berg Fidel am Samstag, 9. August.
Besonderer Gast war diesmal Münsters Bundestagsabgeordneter Christoph Strässer. Er begleitete die Gruppe vom Startpunkt an der Clemenskirche an, und an Helm und Tourenrad konnte man leicht erkennen, dass diese Tour für ihn die Fortsetzung einer längeren Radwanderung durch Frankreich war.
Erster Zwischenstopp war die Ludgerusschule (v.l.: BV-Fraktionsvorsitzender Hermann Geusendam-Wode, stellvertretender Bezirksbürgermeister Dieter Langer, Ratsherr Karl-Heinz Winter)
Die Ludgerusschule war aus aktuellem Anlass erstes Zwischenziel. Seit Jahren kümmert sich die SPD um die mangelhafte Raumausstattung. Nachdem der Hiltruper SPD-Ratsherr Ralf Hubert im Frühjahr diesen Jahres den Ratsantrag initiiert hatte, an der Ludgerusschule in Hiltrup-West den abgängigen Fertigbaucontainer mit drei mobilen Raumeinheiten aus dem Jahr 1984 durch einen Anbau in konventioneller Bauweise zu ersetzen, scheint nun endlich Bewegung in dies Thema zu kommen. Nach dem Ende der Sommerpause steht die Beratung einer entsprechenden Ratsvorlage an.
Hermann Geusendam-Wode (l.) erläutert den Sachstand zum Neubau von Klassenräumen
Der zukünftige Raumbedarf der Ludgerusschule hängt natürlich direkt von der Entwicklung der umliegenden Baugebiete ab. Deshalb führte die Fahrtroute vom Schulhof zum Einkaufscenter an der Meesenstiege.
Karl-Heinz Winter (r.) und Hermann Geusendam-Wode (2. v.r.) stellen die verschiedenen Aspekte des Baugebiets Meesenstiege dar (l.: Christoph Strässer und Dieter Langer)
Neben der Vorgeschichte dieser Baugebietsplanung und den Auswirkungen auf die Situation der Ludgerusschule wurde an dieser Stelle auch die Situation des Einzelhandels in Hiltrup thematisiert. Angesprochen wurde insbesondere der Zusammenhang zwischen den Leerständen von Läden in Hiltrups Zentrum an der Marktallee einerseits und dem Aufbau von Einzelhandelsflächen an der Meesenstiege andererseits. Die Vereinbarkeit mit Münsters Einzelhandelskonzept wurde in der Diskussion durchaus kritisch gesehen. Da die Verwaltung gerade eine Bebauungsplanänderung für Amelsbüren erarbeitet und dort in denkbar dezentraler Lage an der Davertstrasse weiteren Einzelhandel ansiedeln will, wurde hier auch die Zukunft des Amelsbürener Ortskerns angesprochen.
Friedhelm Schade, ehemaliger Amelsbürener Ratsherr (r.) diskutiert mit der SPD Hiltrup-Berg Fidel an der Davertstrasse die Auswirkungen der Bebauungsplanänderung (4. v.r.: Christoph Strässer)
Durch die Böckenhorst (wie viel hat diese „verkehrsberuhigte Umgehungsstraße“ jetzt eigentlich wirklich gekostet und welchen Nutzen bringt sie wirklich?) ging es weiter zu einem Abstecher zum Spielplatz Wiedeiken und der benachbarten Brachfläche, die die SPD gern für die ballspielenden Kinder nutzbar machen möchte. An der Davertstrasse gab es dann eine Vielzahl beunruhigender Fragen: Was für Einzelhandel soll hier eigentlich hin? Wird es bei einem Supermarkt bleiben, oder drängen jetzt – wofür es erste Anhaltspunkte gibt – weitere Einzelhandelskonzerne ebenfalls an diesen Standort und lassen den Amelsbürener Ortskern endgültig ausbluten? Welche zusätzliche Verkehrsbelastung ist zu erwarten, in welchem Umfang wird sie die Familientauglichkeit des Wohngebiets mindern und Grundstücke entwerten?
Durch den Hartmannsbrook setzte die SPD ihre Informationstour fort zu den Alexianern. Geschäftsführer Dransfeld nahm sich ausgiebig Zeit, den Geschäftsbereich Münster der Alexianer vorzustellen, und beantwortete eine Vielzahl von sachkundigen Fragen. Im Anschluss daran gab es eine freundliche und sehr kompetente Führung durch die Kurzzeitpflege, wo die Gruppe sichtlich beeindruckt war durch die ansprechende Atmosphäre des Hauses Dominik, und durch die Damian-Klinik. Aus beiden Bereichen nahmen die Teilnehmer gleichermaßen Eindrücke mit, die mit überkommenen Vorstellungen von „Heimen“ und psychiatrischen „Anstalten“ nichts zu tun haben und sich einfügen in ein vielfältig gestuftes Betreuungs- und Behandlungsangebot.
Die Alexianer verstehen sich offensichtlich auch ausgezeichnet auf Kaffee und Kuchen
Insgesamt eine sehr informative Rundreise, und diese allgemeine Einschätzung verband sich mit herzlichem Dank an die Bereitwilligkeit und Offenheit der Alexianer, vertreten durch Geschäftsführer Dransfeld und sein Team.
— Thomas Breier 12.08.08 #
Zur aktuellen Lage:
Die LM Grundversorgung in Amelsbüren ist gesichert. KK ist nicht so sehr beliebt. Aber ein Grund zur Eile – zur unüberlegten Eile – ist nicht erkennbar für mich.
Ist normalerweise nicht folgendes Geschehen zu erwarten:
Amelsbüren wächst. Der Lebensmittel Einzelhandel ist ein Markt mit großer Konkurrenz. Amelsbüren wird interessant als Standort – nicht nur für einen.
Dann beginnt die Suche nach einem Ladenlokal oder Bauplatz. Greift die Stadt nicht in den Markt ein, geht es doch wahrscheinlich wie folgt weiter:
Einen im Bebauungsplan ausgewiesenen Platz am Ortsrand gibt´s nicht. Also spricht der Interessent mit den Eigntümern bestehender Objekte oder auch geeigneter Grundstücke.
Man wird verhandeln. Es werden auch mehrere Interessenten kommen und man wird sich schließlich einigen, Umbau, Neubau, oder Teilsanierung, das wird sich dann regeln, marktwirtschaftlich! Aber im Zentrum Amelsbürens, denn nur hier bestehen schon Genehmigungen oder sollte die Stadt welche aussprechen.
Greift die Stadt wie geplant in den Markt ein (ohne Not!!!) dann wird es für den Investor billiger. Der stellt dann den üblichen 0815 Zweckmarkt aus der Serienfertigung an den Ortsrand.
Verlierer sind die Immobilienbesitzer in Amelsüren Zentrum, die Gewerbetreibenden die Kunden verlieren und schließlich alle Bürger. Für einen Discounter geht dann der Ortskern baden. Das ist ein erheblicher Verlust an Lebensqualität – und der wird sich letztlich auch in den Immobilienpreisen niederschlagen. Nicht nur um den direkten geplanten Supermarktstandort herum, wo zukünftig von 8 bis 22 Uhr mit Lärm und Verkehr zu rechnen ist.
— Hermann Geusendam-Wode 13.08.08 #
Was rund um den Prinzipalmarkt wirtschaftlich funktionieren mag (Zusammenkaufen von Grundstücken), scheint mit in Amelsbüren eher unrealistisch oder seeeehr langwierig, wenn es überhaupt realisitisch ist. Ob die Leute hier so lange warten wollen? Funktioniert Politk heute eigentlich nur noch mit dem Spiel von Ängsten (angeblicher Immobilienwertverlust und Lärm bis 22 Uhr)?
Etwas frustrierte Grüße
TB
— Thomas Breier 18.08.08 #