Glosse: Haushalt 2008 - Kopfnoten für die BV! / 6.02.08
Haben Sie schon mal was von der APO GOSt gehört? Nein? Na, dann will ich’s Ihnen mal übersetzen: Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Gymnasiale Oberstufe heißt das Monstrum, das Frau Sommer uns beschert hat. Oder ganz einfach: Kopfnoten für Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit/
Sorgfalt und Selbstständigkeit sowie für das Sozialverhalten in den Teilbereichen Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit.
Und was das mit der Bezirksvertretung Hiltrup zu tun hat? Nun, ganz einfach: am 6.2.2008 hat die CDU in der Bezirksvertretung ihren Haushalt 2008 durchgedrückt, und nach einem solchen Abschnitt des Politikerlebens stehen eben Zeugnisse an.
Also zunächst mal die CDU. Bedenklich war es dies Jahr mit der Zuverlässigkeit: konnten wir uns sonst darauf verlassen, dass sie ordentlich Geld in Parkplätze steckt, gab es hier 2008 einen Totalausfall. Mangelhaft. Dafür ausgeprägte Selbständigkeit: keine Absprache mit anderen Parteien, selbst mit der FDP nicht. Konfliktverhalten und Kooperationsfähigkeit: Setzen, sechs! Warum die harsche Note: hatte die SPD sich doch erdreistet, zur Vorbereitung der Haushaltsberatung die Stadtverwaltung und auch Hiltruper Einrichtungen aller Art danach zu fragen, wo der Schuh drückt. Da war Fraktionsvorsitzender Lütke-Schürmann von der CDU sehr nervös geworden, die Gefragten hatten der SPD sogar geantwortet! Also in der BV-Sitzung den Knüppel raus und losgedroschen: die SPD solle ja nicht wieder den Versuch machen, mit anderen Hiltrupern zu reden, „wünsch Dir was“ nennt Lütke-Schürmann das. Na, das ging aber wirklich zu weit, Lütke-Schürmann, sechs! Und dann noch eins: nachdem alle Parteien ihre Haushaltsvorschläge vorgestellt haben, fragt der Bezirksbürgermeister, ob man nicht eine Sitzungspause nutzen und miteinander über das eine oder andere reden wolle? Und wenn man sich dann weigert und einfach „abstimmen!“ sagt, dann ist das einfach sechs minus!
Ob die FDP dann wohl besser abschneidet? Versuchen wir’s mal: Leistungsbereitschaft und Sorgfalt können wir besser benoten als voriges Jahr, immerhin hat man einen eigenen Haushaltsentwurf vorgelegt und nicht einfach das Papier des großen Bruders gelobt. Verantwortungsbereitschaft und Konfliktverhalten: ebenfalls lobenswert, keine verbalen Ausfälle, kein Öl ins Feuer geschüttet.
Grüne: Zuverlässigkeit und Sorgfalt ausgeprägt! Einer muss schließlich der Verwaltung die Leviten lesen, dass man Sitzungsvorlagen rechtzeitig vorlegen muss und nicht in jeder Sitzung mit überraschenden Tischvorlagen kommen darf.
Und die SPD? Na, wär doch langweilig, wenn ich jetzt all die guten Noten aufzählen würde …
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