Parken in Münster oder: Ich spende Dr. Tillmann ‚nen Fünfer / 12.11.07
Eins vorab: ich bin gesetzestreu. Halte mich an die Regeln, sehe sie sogar manchmal ein. Aber das war dann doch zu viel:
Gegen alle guten Vorsätze musste ich mit dem Auto in die Stadt, brauchte für 1 Stunde einen Parkplatz. Am Servatiiplatz klappte es. Kurz überlegt: lässt Du’s drauf ankommen?, dann pflichtbewusst zum Parkscheinautomaten. Angestellt in der Schlange. Vor mir versucht ein Grüppchen, dem Ding Münzen in den Schlitz zu stecken, scheitert und zieht fluchend ab. Meine Geldkarte nimmt es, aber nach der ersten Eingabe (blaue Taste gedrückt = ½ Stunde Parkzeit) streikt es auch bei mir. Also den Parkschein für die ½ Stunde genommen und ins Auto gelegt. Ob das wohl gut geht? 1 Stunde werde ich brauchen!
Die Quittung ist ein wunderschönes Knöllchen. 5 Euro. Dagegen ist ja eigentlich nichts zu sagen, woher soll der „Außenbeamte“ der Stadt auch wissen, dass der Automat kaputt ist. Also hingeschrieben: so und so, deshalb will ich nicht zahlen.
Danach kommt erst der Ärger:
Da meint eine Frau B. vom Ordnungsamt mich schriftlich belehren zu müssen, dass Parkraum kostbar ist, dass Parkscheinautomaten für kurzfristige Besorgungen und Besuche gut sind und dass „Nachmünzen“ – im Gegensatz zum Falschmünzen? – nicht erlaubt ist. Und überhaupt müsse man gefälligst Münzen dabei haben. Und wer kein geeignetes Geldstück dabei habe, dürfe eben nicht parken, das stehe in §13 der Straßenverkehrsordnung.
Nun steht in §13 allerlei, nur nichts von Geldstücken. Und ich habe mich nicht ums Zahlen gedrückt und auch nicht länger geparkt als zulässig. Ich bin bloß an einen kaputten Automaten geraten, und für dessen Innenleben bin ich nicht verantwortlich. Und danach bin ich an die Bürokraten geraten, die mit ein paar Textbausteinen alle Wechselfälle des täglichen Lebens bewältigen. Das ist ärgerlich, nicht die 5 Euro an sich. Die zahle ich jetzt, für mich ist das eine kleine Spende an Dr. Tillmann. Vielleicht kann er sie ja an die Stadtbibliothek weitergeben, der die Ratsmehrheit gerade den Etat zusammengekürzt hat.
Ach ja, fast hätte ich’s vergessen: die Woche drauf hat das Ding dann ganz gestreikt. Das nenn’ ich kundenfreundlich – Parkscheibe raus, und umsonst geparkt! Ganz legal!
21.11.2007: SPD und Innere Sicherheit Rüttgers: Keine Ahnung von Verwaltung?