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Von anonymisierten Bewerbungen und europäischen Förderfonds / 30.04.14

SPD Münster diskutierte mit Minister Schneider über die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten

„Wir wollen nicht immer nur über die Negativ-Schlagzeilen zur Arbeitsmigration reden, sondern über konkrete Fragen, wie Migrantinnen und Migranten Zugänge zum Arbeitsmarkt erhalten und wie eine gelingende Arbeitsmarktintegration funktioniert“, so umriss der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Dr. Michael Jung, zu Beginn einer Veranstaltung mit NRW-Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider die Zielsetzung der Diskussion, zu der die SPD ins Café Uferlos eingeladen hatte.

Schneider referierte zunächst über verschiedene landespolitische Initiativen der letzten Zeit, die für Migrantinnen und Migranten die Zugänge zum Arbeitsmarkt erleichtern sollen. Dazu zählten ein eigenes Landesgesetz zur Anerkennung von Abschlüssen, Ausbildungsprogramme, die Ausschöpfung von europäischen Fördermitteln und die Einführung anonymisierter Bewerbungen in den obersten Landesbehörden.

„Anonymisierte Bewerbungen sind ein effektives Mittel, um der Diskriminierung von Menschen mit Migrationsvorgeschichte im Berufsleben zu begegnen“, meinte auch die arbeitsmarkt- und integrationspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Petra Seyfferth. „Wir wollen sie deshalb auch in Münster einführen. Die Stadt muss als Arbeitsgeberin eine Vorbildrolle einnehmen“, so Seyfferth.

Mustafa Schat, SPD-Ratskandidat und beruflich für die Handwerkskammer tätig, berichtete von seinen Erfahrungen mit der Ausbildungsvermittlung jugendlicher Migrantinnen und Migranten. „Wir müssen mehr Informations- und Aufklärungsarbeit über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten leisten“, forderte er.

Seyfferth und Schat hoben beide die Erfolge des Projekts „Mamba“ hervor, das sich speziell um Arbeitsmarktzugänge für Migrantinnen und Migranten kümmert. „Dieses Projekt darf Ende 2014 nicht auslaufen. Wir wollen dafür sorgen, dass es seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann“, erklärte Seyfferth.

Andrea Arcais, SPD-Europakandidat für das Münsterland, wies daraufhin, dass dieses und andere Projekte finanziell enorm von Programmen der EU profitiere. Zudem mahnte er, die politische Instrumentalisierung der Arbeitsmigration durch rechte Parteien nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir stellen uns als SPD klar gegen diese Form des Rassismus“, sagte Arcais. „Wer sich die Zahlen einmal anschaut, wird feststellen, dass der Vorwurf schlichtweg falsch ist, dass rumänische und bulgarische EU-Bürgerinnen und –Bürger in Deutschland überdurchschnittlich häufig von Sozialleistungen leben und keiner regulären Beschäftigung nachgehen.

Eine Vernetzung der unterschiedlichen politischen Ebenen und Akteure – darin waren sich die Diskussionsteilnehmerinnen und –teilnehmer abschließend einig – sei unverzichtbar, um Migrantinnen und Migranten Zugänge zum Arbeitsmarkt zu eröffnen und für eine gelingende Arbeitsmarktintegration zu sorgen.

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