Kaninchenzüchter sind besser organisiert / 22.01.14
Nun ist es raus: drei Tage lang hat sich die ADAC-Geschäftsführung auf der Nase herumtanzen lassen. Drei Tage lang hat Geschäftsführer Obermaier es einfach laufen lassen, hat hingenommen, dass ihm im Rahmen einer internen Überprüfung Informationen zum Gelben Engel vorenthalten wurden – und das in einer Situation, die die gesamte Geschäftsführung und die Vereinsspitze des ADAC in Frage stellt.
Aber waren es wirklich “nur” drei Tage, wie Obermaier behauptet?
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass sie den ADAC sechs Tage vor der getürkten Preisverleihung mit den Vorwürfen konfrontiert habe – und ADAC-Präsident Meyer habe erklärt, sofort sei eine interne Revision veranlasst worden.
Wer lügt denn jetzt schon wieder? Der Präsident oder sein Geschäftsführer? Und was taugt ein Präsident, der es sechs Tage lang nicht schafft, ein paar simple Zahlen zu ermitteln?
Entweder war die ADAC-Spitze zu blöd, um den Ernst der Situation rechtzeitig vor der weihevollen Verleihung des gelben Engel zu erfassen – oder sie hat das Augen-zu-und-durch-Spiel gespielt. Auf jeden Fall hat sie allen Kredit verspielt. Wo Vertrauen nicht angebracht ist – so titelt kurz und knapp die
Frankfurter Allgemeine.
Laut Spiegel online hält Geschäftsführer Obermaier auch heute noch das Lügentheater um den gelben Engel für “ein Stück weit nachvollziehbar”.
Den vielen Mitarbeitern des ADAC ist eine bessere Unternehmensführung zu wünschen – und der deutschen Autoindustrie ein besserer Werbepartner.
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