Ungenügend! Setzen! / 6.09.07
Die Hiltruper CDU hat sich diese Note gleich zweimal verdient. In der Sitzung der Bezirksvertretung am 6.9.2007 reichten die Leistungen leider sowohl im Betragen als auch im Fach „Hiltruper Interessen“ nicht.
Warum so ein harsches Urteil? Nun, das ist schnell erklärt:
Eigene Verdienste behaupten und sich zur Quelle alles Guten erklären, gehört ja wohl zum politischen Geschäft (auch wenn der unbefangene Beobachter sich nach einem solchen Auftritt fragt, wie er es überhaupt fertig bringt, ohne Hilfe der CDU zu atmen). Anderer Meinung sein als andere auch. Aber: muss man sich denn immer wie ein schlecht erzogener Lümmel auf den Stuhl fläzen und ostentativ mit dem Nachbarn reden, wenn der Vorsitzende einer anderen Fraktion den Mund aufmacht? Und „abstimmen, abstimmen“ rufen, bevor er den ersten Satz zu Ende gesprochen hat? Also: ungenügend, wegen schlechter Manieren.
Ungenügend aber auch wegen unüberlegten Umgangs mit knappem Geld! 25.000 Euro will die CDU in den Sand setzen, dafür senkt sich der Daumen.
Um den Hiltruper Bahnhof geht es bei dieser Rüge. Die CDU hat erst den Vorschlag der Verwaltung abgemeiert, endlich das ausstehende Nutzungs- und Vermarktungskonzept für den Bahnhof zu entwickeln. Dafür geht’s jetzt kleinkariert zu: unser Bahnhof soll schöner werden, und schöner heißt für die CDU, Parkplätze neben dem Bahnhof zu asphaltieren.
Faul sind daran gleich mehrere Dinge:
- die Abwesenheit jeglicher Konzepte für die Entwicklung des Bahnhofs-Areals;
- es wird in Kauf genommen, dass eine Vermarktung / Nutzung des Bahnhofs zu einer Beseitigung dieses Asphalts führen kann;
- wenn denn so viel Geld über ist, könnte man damit den Anwohnern im Swinedorp einen größeren Nutzen verschaffen mit Verkehrsberuhigung durch Baumtore (für diesen Vorschlag der SPD war bei den Haushaltsberatungen im Frühjahr angeblich kein Geld da);
- vielleicht wäre der Nutzen für die Münsteraner Bürger aber noch größer, wenn man dies – offensichtlich überzählige – Geld für Stadtbücherei und Stadtteilbücherei St. Clemens verwendet, um wenigstens einen Teil der Etat-Kürzungen aufzufangen, die die CDU gerade beschlossen hat.
Ach ja, noch eins zum Thema „Umgang mit Geld“: der Vertreter der Verwaltung handelte sich den Unwillen der CDU ein, indem er ehrlich war: mit dem neuen Asphalt werde eine „provisorische Erweiterung des Provisoriums“ geschaffen – das wollte man nicht hören. War ja auch zu peinlich.
Mit dem Steuer-Stempel ins Abseits Bezirksvertretung Hiltrup am 6.9.2007: gebremster Einsatz für Verkehr