Herzzerreißender Schwachsinn / 29.06.13
Lebensmittelmarkt Davertstraße: Amelsbürener CDU hat mit Zitronen gehandelt
Jetzt haben wir’s beinahe schon amtlich: den ungeliebten K+K Lebensmittelmarkt in Amelsbüren werden wir voraussichtlich demnächst am Ortsrand sehen – und in dem kleinen Dorfkern von Amelsbüren keinen Laden mehr. Dort bleiben zwei Beerdigungsunternehmen, zwei Gaststätten, zwei Banken, eine Eisdiele. Einzelhandel: Fehlanzeige.
Das ist die Konsequenz von jahrelangem Wolkenkuckucksheim der örtlichen CDU. Die Amelsbürener CDU mit Stefan Weber an der Spitze hat es mit aller Gewalt durchgesetzt: gegen den Rat der Experten hat die CDU 2009 im Rat durchgesetzt, dass der Bebauungsplan Davertstraße nachträglich geändert wurde und kostbare Bauplätze verschwanden. Den K+K Lebensmittelmarkt im Dorfkern hatten Alle schlecht geredet, unbedingt sollte ein anderes Unternehmen nach Amelsbüren kommen. Gegen alle Vernunft drückte die CDU durch, dass der zusätzliche Laden in dem Baugebiet am Ortsrand geplant wurde. Jeder, der Bedenken äußerte, wurde attackiert: Weber und Co wollten nicht wahrhaben, dass Einzelhandel in die Mitte des Ortes gehört und dass Konkurrenz am Rand den vorhandenen Laden in der Mitte gefährdet.
Eins musste allen klar sein: wer in der Stadt arbeitet und nachmittags nach Hause Richtung Amelsbüren fährt, der kommt automatisch am E-Center an der Meesenstiege vorbei – und da gibt es Alles, viel mehr als ein kleiner Nachbarschaftsladen im Amelsbürener Baugebiet bieten kann. Da bleibt nicht mehr viel Nachfrage für den Einkauf im Dorf übrig. So konnte es niemanden überraschen, dass das Grundstück vier Jahre lang fast unverkäuflich war.
Jetzt hören wir von den notorischen Plaudertaschen aus der nichtöffentlichen Sitzung, dass ausgerechnet K+K wohl den Zuschlag bekommen soll für den neuen Laden. Und K+K, lesen wir am 29.6.2013 in den Westfälischen Nachrichten, wird seinen alten Laden in der Ortsmitte nur noch für eine Übergangszeit offenhalten. Aus und vorbei der Traum von zwei Lebensmittelläden in Amelsbüren.
Was nun, Herr Weber? So haben Sie das nicht gewollt?
Bringen Sie’s doch mal auf den Punkt: Politik machen sollte nur der, der sich rechtzeitig vorher Gedanken über die Folgen seines Tuns macht. Wenn man das nicht hinkriegt, sollte man abtreten. Aber wir kennen das ja: erst hat er viel Geld per Dringlichkeitsbeschluss in dem Amelsbürener Hallenbad versenkt und direkt danach die Schließung des Bades mit beschlossen. Jetzt hat er den kleinen Ortskern von Amelsbüren endgültig ruiniert – als nächstes werden wir sicher von ihm hören, dass die SPD schuld ist. Oder hat er etwa schon einen Nachmieter für das alte K+K Ladenlokal an der Hand? Wie wäre es mal mit einem 1-Euro-Laden oder so etwas, Herr Weber? Das fehlt Amelsbüren gerade noch; für die CDU wäre das dann wenigstens konsequent.
Die Amelsbürener haben jedenfalls allen Anlass zum Zorn, wenn es so kommt wie berichtet. Und das Thema bleibt uns erhalten – bei der Kommunalwahl werden sie daran denken.
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