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Eigenblut, Fremdes Blut, Epo-Blut, alles gut? / 25.07.07

Täglich geht jetzt mindestens ein Doping-Betrüger bei der Tour de France hoch. Dem einen hat man heimlich fremdes Blut eingespritzt, das Krankenhaus war schuld. Dem andern hat der große Unbekannte Pillen ins Essen gemischt, der Dritte kann sich das überhaupt nicht erklären, wieso er aufgefallen ist, dumm gelaufen eben.

Und was sagt die Politik dazu?

„Die SPD steht für eine verlässliche Partnerschaft von Sport und Politik. Wer sich mit Sport fit hält, ist leistungsfähiger, wo es ein gutes und vielfältiges Sportangebot insbesondere für junge Menschen gibt, wird Fairplay und Teamgeist früh vermittelt. Integration gelingt im Sportverein nachweislich besonders gut. Nirgendwo werden so viele Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet, wie im Bereich des Sports.“

Das ist die Position der SPD. Auch die SPD in Hiltrup unterstützt den örtlichen Sport nach Kräften. Ein Beispiel zur Erinnerung: Die Hiltruper SPD war es, die gemeinsam mit der Ratsfraktion der SPD dem TuS Hiltrup die Stange gehalten hat, als es um die Finanzierung des TuS-Projektes Breitensportzentrum ging. Und das Hiltruper Radrennen ist eine feste Größe im örtlichen (Sport-) Leben.

Auch wenn die Sport-Profis sich den Verstand aus dem Hirn dopen, bleibt diese Position vernünftig.

Unvernünftig ist es aber, wenn wir alle das organisierte Verbrechen auf Rennrädern mit unserem Geld fördern! Doping lohnte sich bis heute, weil man viel Geld damit verdienen konnte – Geld, das jeder einzelne von uns durch Fernsehgebühren aufbringt. Denn das Fernsehen zahlt viel Geld für die Übertragungsrechte. Deshalb war es konsequent, als das erste und zweite Programm sich von der Tour de France verabschiedeten.

Wenn jetzt das Privatfernsehen die Bilder von gedopten Sportlern überträgt, sollten wir das nicht honorieren. Mit Einschaltquoten wird Geld verdient, wird Werbung lukrativ, und davon leben die Betrüger auf dem Rennrad.

Und sage keiner, dass die Tour de France nichts mit dem Breitensport bei uns zu tun hat, dass man sich die Giftmischerei (und die Todesfälle) der Sport-Profis ganz zynisch abends auf dem Sofa als unterhaltsames Spektakel ohne Nebenwirkungen anschauen kann: die Sport-Profis setzen mit ihrem öffentlichen Doping die Maßstäbe. Akzeptieren wir dort den Betrug und die Selbstzerstörung, müssen wir uns nicht wundern über Hormone im Fitnesstudio und Amphetamine in der C-Jugend. Darum geht es!

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