Schmidt stürzt ab / 13.01.13
Was für eine schöne Geschichte! Der ganz große Aufbruch in Hiltrup! Ende Oktober 2012 war das, das landesweite Netzwerk ZwAR hatte gerufen, und 300 Hiltruper zwischen Arbeit und Ruhestand waren gekommen. Selbstorganisation war das Thema, eine Vielzahl von Gruppen und Grüppchen bildete sich. Und Schmidt war da. Schmidt ist überall, keine Feier ohne Schmidt. Schmidt verspricht: Unterstützung bei der Raumsuche. Wunderbar, alle gehen mit Schwung nach Hause.
Schmidt ist Schirmherr, die Zeitung berichtet. Schmidt ist einfach super!
Die Zeit geht ins Land, die Gruppen und Grüppchen gehen an die Arbeit, nein ans tätige Vergnügen, und sie suchen Räume. Wohin nur? Man fragt an bei der Bezirksverwaltung, schließlich haben wir ja eine Stadthalle. Die Bezirksverwaltung hatte früher mal einen Sachbearbeiter für die Stadthalle, jetzt müssen die anderen das mit machen. Die Anfrage lautet: kann man kostenlos in die Stadthalle zum Üben, schließlich hat Schmidt doch Unterstützung versprochen? 8 Euro kostet das pro Abend, heißt es jetzt, damit ist das Grüppchen einverstanden und bestätigt das auch per Email. Nach langer Wartezeit kommt ein Bescheid: 16 Euro soll das kosten, wenn ein Grüppchen sich zum Üben zwei Stunden in einem ehemaligen Klassenzimmer treffen will. Macht 64 Euro im Monat. Kein Wort zu einem eventuellen Missverständnis, nur die Gebührenordnung.
64 Euro? Für einen Platz auf alten Schulmöbeln vor der Tafel?
Die Hiltruper haben so ihre Erfahrungen mit Schmidts Versprechen. Für die Ludgerusschule versprach er neue Klassenräume, aber in seiner Partei konnte er keine Unterstützung bekommen. Die SPD sorgte für Geld, und Schmidt – ja Schmidt, der verkaufte das Geld von der SPD als seinen CDU-Erfolg. Und von neuen Baugebieten in Hiltrup schwärmte Schmidt, mal eben ins Blaue, ins Himmelblaue hinein, wie bei den Räumen für ZwAR … eine gefährliche Gewohnheit ist das mit den billigen Versprechungen. Absturz nennt man das, wenn man die Bodenhaftung verliert. Die braucht auch ein Bezirksbürgermeister.
