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BMW ohne Rückwärtsgang / 5.12.12

Heute Abend, 18.40h mit dem Rad in die Stadt. Hohe Geest entlang, schön dass es hier jetzt einen Radweg gibt. Vor mir in ebenso zügigem Tempo ein Rad mit Anhänger, wir haben es offensichtlich beide eilig.

Und dann der Klassiker. Der dicke BMW. Nicht das Assistenzarzt-Modell, nein, gleich was Besseres, mindestens die Oberarzt-Ausführung. Dick und lang, steht der BMW quer über den Radweg. Im Dahl, da will er raus auf die Hohe Geest, kann aber nicht. Es gibt noch mehr, die mit dem Auto in die Stadt wollen, und die haben Vorfahrt.

Vorfahrt haben auch wir zwei eiligen Radfahrer, die legen jetzt mal ‚ne gepflegte Bremsung hin. Der BMW, der steht nämlich wie aus Beton. Mühsam kurven wir um das Ding herum – schön, dass wir die vollendeten Formen, all die Freiheit des Fahrens, die Sportlichkeit und den Einkommensnachweis mal aus der Nähe betrachten dürfen.

Drin sitzt die absolut passende Figur: hilflos. Hilflos hebt der sportlich-freiheitlich-Besserverdienende Hände und Schultern, signalisiert „Hier stehe ich und kann nicht anders“. Hinter ihm, besser gesagt: hinter seinem Blechhintern gähnt ein schwarzes Nichts, unendlich viel Platz, problemlos hätte er die zwei Meter zurücksetzen können um uns vorbeizulassen. Aber der BMW, er hat einfach keinen Rückwärtsgang. Es geht nicht. Er muss da stehen.

So bleibt uns nur der Kummer. Wir teilen den Kummer mit dem armen Mann: so viel Geld ausgegeben, und dann war doch kein Rückwärtsgang dabei. Oder, nagt der stille Zweifel, so ungefähr auf der Höhe vom toom-Baumarkt, war er doch ganz einfach nur so dreist, wie man es den Fahrern dieser Marke so oft übellaunig andichtet? Oder schlicht zu blöd?

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