23.11.2012: Aspekte von „Ortsgeschichte“ in der NS-Zeit in Hiltrup und im Münsterland / 20.11.12
Öffentliche Veranstaltung des Ökumenischen Kreises für Frieden und Gerechtigkeit
Im Rahmen der Hiltruper Friedenstage lädt der Ökumenische Kreis für Frieden und Gerechtigkeit am Freitag, den 23. November 2012 um 17.00 Uhr in die Deutsche Hochschule der Polizei, Zum Roten Berge 18 – 24, ein. In Verbindung mit der Erinnerung an die in Hiltrup zu Tode gekommenen Zwangsarbeiter (2010 wurde ein Gedenkstein aufgestellt) möchte der Kreis auf weitere Aspekte von „Ortsgeschichte“ in der NS-Zeit in Hiltrup und im Münsterland aufmerksam machen.
Mit Hiltruper Gendarmen, die gegen Ende der 1930er Jahre von der Kaserne am “Roten Berge” aus den Verkehr im Münsterland überwachten, beschäftigt sich der Vortrag von Dr. Wolfgang Schulte von der Deutschen Hochschule der Polizei. Dass die Gendarmen aber nicht nur verkehrspolizeiliche Aufgaben hatten, sondern mit dem Kriegsbeginn 1939 von Hiltrup aus in den “Auswärtigen Einsatz” zogen und sich dabei auch am nationalsozialistischen Völkermord beteiligten, ist eine unbequeme und verstörende historische Wahrheit, die lange Zeit in der Bundesrepublik niemand wahrhaben wollte. Mit ihrer bereitwilligen Einbindung in das NS-Terrorregime unterschieden sich die Angehörigen der Motorisierten Gendarmeriekompanie in Hiltrup nicht von ihren Kollegen in der damaligen Kriminal- und Ordnungspolizei.
Auf Widerstände gegen den Nationalsozialismus im Münsterland geht ab 18.30 Uhr der zweite Vortrag ein.
Der Historiker Matthias M. Ester M.A. (Geschichts-Kontor Münster), stellt 14 Personen aus den Dörfern und Städten des Münsterlandes vor, die sich dem Nationalsozialismus in unterschiedlicher Weise widersetzt haben. Es geht um die „kleinen“ Widerstände in der Alltagswelt, um individuelle Handlungsräume und persönliche Entscheidungsmöglichkeiten, sei es in der Schule, in der Kirchengemeinde, in den Verwaltungen oder der Wehrmacht. Lebensgeschichten und Widerstandsverhalten werden auch in ihrer Widersprüchlichkeit dargestellt. Es ist nicht immer die politisch motivierte, konsequente antinationalsozialistische Haltung, sondern vielfach eine selbstverständliche Menschlichkeit, humanitäre Einstellung und persönliche Zivilcourage, die zu Hilfe und Unterstützung für die Verfolgten führten. Der Referent hat an der vom Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster erstellten Wanderausstellung „Widerstände gegen den Nationalsozialismus im Münsterland“ als Autor mitgewirkt. Sie ist seit Oktober 2011 im Münsterland zu sehen.
Teilnehmende erhalten an der Pforte der Hochschule der Polizei einen Hinweis zum Veranstaltungsraum. Um pünktliches Erscheinen wird gebeten, da das Tor zum Gelände um 17.30 Uhr geschlossen wird. Die Veranstaltung endet gegen 20.00 Uhr.
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