Hallo im Wald / 9.04.11
SPD sorgt für Sauberes Hiltrup im Sandfortsbusch
Plastiksäcke auf, Zangen fest im Griff: die Hiltruper SPD startet zum alljährlichen Großreinemachen im Sandfortsbusch (v.l.: Angelika Pfeifer, stellv. Bezirksbürgermeister Dieter Langer, Christian Deutsch)
Sauberes Münster 2011 – das stadtweite Großreinemachen stand im April 2011 wieder an, und in Hiltrup trafen sich die Aktiven der SPD im Sandfortsbusch mit einer engagierten Nachbarschaft. Erkennungszeichen waren große Plastiktüten, Start und Ziel die Vogelstange. Große Freude beim Klönen am Start: herrliches Frühlingswetter machte die Beschäftigung mit dem Müll anderer Leute zum Spaziergang – „weißt du noch, vor zwei Jahren, wie es da gemeimelt hat?“.
Rund um die erste Bank der übliche Dreck, wie man es jedes Jahr neu erwartet: Kronkorken und andere Flaschenverschlüsse ohne Ende, Schnipsel von Snack-Tüten. Lästiger Kleinkram, mühsam mit der Zange aus dem Boden zu bohren.
Dann der Hinweis von einer Spaziergängerin: gehen Sie mal da hinten hin, da lohnt es sich! „Da hinten“ ist die Rückseite der Kläranlage an der Malteserstraße, ein abgelegener Geländestreifen zwischen einem Graben und dem Zaun der Kläranlage. Erster Eindruck: hier am Grabenrand gibt es ein paar gut besuchte Treffpunkte, wo einige Leute regelmäßig richtig einen drauf machen. Glas von Schnapsflaschen, Flaschenverschlüsse, Hygieneartikel der unangenehmsten Art – ja wer wohnt denn hier? Sind das nicht alles ganz propere Einfamilienhäuser in der Nachbarschaft? Dann größere Fundstücke: ganze Ballen von Anzeigenblättern, noch mit dem Plastikband zusammengehalten, jeder Ballen ca. 100 Stück, hinter dem Busch und im Graben. Von wann sind die denn? November 2010, Dezember 2010, und weitere Exemplare aus Februar und März 2011, alles ein und dasselbe Anzeigenblatt.
Ganze Zeitungspakete lagen im Wald
Und dann, ein paar Meter weiter, die Spuren von teurem Rausch. Nicht nur Alkohol, im Sandfortsbusch wird auch gespritzt und geschnüffelt, was das Zeug hält. Kein Wunder, wenn die Zeitungen in den Wald fliegen, fürs Verteilen bleibt keine Zeit. Ein Tipp an den Verlag, vielleicht kann der sich doch mal um den Verbleib seiner Produkte kümmern? (Anmerkung: Der Verlag reagierte innerhalb von 24 Stunden, holt noch am Sonntag die Zeitungen ab und zieht den Verteiler zur Rechenschaft.)
Weiter geht’s, mal sehen, welche Hobbys die Nachbarschaft sonst noch pflegt: richtig, in Hiltrup fährt man Rad, die Reste der Leezen liegen hier im Sandfortsbusch. Dann Spuren von Bauschutt, na klar, die Häuser in der Nachbarschaft stehen ja noch nicht lange, und die üblichen Verdächtigen: Styropor ohne Ende, Tüten, Kleinkram, ein bisschen Autoschrott. Aber immerhin sehen wir die Ehre der Nachbarschaft gerettet: sehr reinlich ist man hier, gleich 20 leere Shampo-Flaschen liegen neben der Bank. Den typischen Bewohner der Nachbarschaft können wir uns also so vorstellen: umweltbewusst fährt er Rad und geht auch gern in den Wald; trifft sich gern mit Freunden, ist aufgeschlossen für die verschiedensten Genüsse und geht gern unkonventionell mit seinen kleinen Nebenjobs um?
Es ist jedenfalls kein Problem, Schubkarre und Säcke mit Müll zu füllen. Der Rückweg zum Sammelplatz ist getragen von dem guten Gefühl, ein Stück Hiltruper Umgebung in ordentlichem Zustand zu hinterlassen, und von dem unguten Gefühl, dass es nächstes Jahr wieder genauso aussehen wird. Nur die Zeitungspakete werden sicher fehlen – wenn der Verlag das Problem nicht lösen kann, muss es schon mit dem Teufel zugehen.
Volle Müllsäcke: die Hiltruper SPD beim Großreinemachen im Sandfortsbusch
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