Guttenzwerg / 23.01.11
Das wurde aber auch Zeit! Langsam geht die Luft aus dem aufgeblasenen Superminister. Es war ja schon nicht mehr zum Aushalten: in allen Medien wurde uns der neue Star präsentiert. Jeder Journalist, der mithalten wollte, musste über den nächsten Kanzler Guttenberg spekulieren. Schneidig, der Gutte, immer richtig angezogen, immer in die Fotoapparate strahlend, so jung und schon so erfolgreich, und seine Frau erst! Die kämpft doch glatt in Afghanistan für uns – ach nein, ganz so weit sind die beiden dann doch nicht gegangen, es war nur eine Fernsehshow, für die „unsere Feldgrauen“ die Staffage auf Staatskosten abgeben mussten.
Und jetzt? Ein Jammerlappen. Schikane auf dem Staats-Segler? Jeder weiß das doch – reden Sie mal mit Ehemaligen! -, im Dezember war das Thema schon im Bundestag, aber Guttenzwerg will erst mal Zeit gewinnen, will untersuchen und untersuchen und untersuchen: nein, er wollte. Dann rief BILD an, und Guttenzwerg wurde ganz schnell. Immer dieselbe Masche: wenn’s für die eigene Karriere brenzlig wird, muss man schnell einen feuern. Oder gleich mehrere, siehe Tanklaster-Angriff. Schlechte Presse droht? Sofort den Kapitän der Gorch Fock versenken. Der übliche Schnellschuss: hier feuert der Chef persönlich.
Beim ersten Mal hat es ja noch geklappt, die Macho-Aktion gegen den Generalinspekteur als Entscheidungsstärke zu verkaufen. Bei Gorch Fock werden aber auch die Dümmsten nachdenklich: soll wirklich BILD unsere Armee führen? Ein Anruf aus der BILD-Redaktion, und der Minister springt? Wenn er da mal nicht daneben gesprungen ist!
Der Aufschwung muss bei allen ankommen Ach, Stadtwerke Münster … III
— Peter Müller 24.01.11 #