Pressefreiheit ist Bürgerfreiheit (2) / 24.11.10
Wenn im Getriebe der Hiltruper CDU Sand ist, braucht man das eigentlich nicht weiter zu erwähnen. Ist nichts Neues, kennt man. Und dass die Suche nach einem neuen Vorsitzenden nach demselben Muster abgeht, überrascht ebenfalls nicht.
Bemerkenswert ist nur die Dreistigkeit, mit der man den Westfälischen Nachrichten (WN) das Maul verbieten will. Wenn eine Zeitung, die nicht gerade für übergroße Nähe zu anderen Parteien bekannt ist, offen über CDU-Beeinflussungsversuche berichtet – ja dann muss es schon ganz dicke kommen: „.. (einige CDU-Politiker) versuchten … alle Hebel in Bewegung zu setzen, um diesen Zeitungsartikel zu verhindern“ (Westfälische Nachrichten vom 23.11.2010).
Offensichtlich ist Ratsherr Jürgen Ohm, der seine Bewerbung um den Hiltruper CDU-Vorsitz öffentlich machte, einigen CDU-Politikern sehr unbequem; so unbequem, dass man mal bei der WN-Spitze anruft. Auch das überrascht nicht; dem Hörensagen nach reden einige CDU-Politiker im Smalltalk recht offen darüber, dass der Redakteur gelegentlich mit einem Anruf auf Reihe gebracht werden müsse.
Ihnen sei dasselbe ins Stammbuch geschrieben wie dem Bundestagsabgeordneten aus dem Oberen Kinzigtal: Die Einschränkung der Pressefreiheit ist Merkmal von Unterdrückung und Diktatur – wer hier zündelt, sollte keine öffentlichen Funktionen ausüben.
Pressefreiheit ist Bürgerfreiheit! Finanzminister bedient sich aus der Insolvenzgeld-Kasse