Schulterschluss mit der Region: Heuer macht Druck für mehr Zusammenarbeit / 12.08.10
„Wir sind gut beraten, den engen Schulterschluss mit unseren Nachbarn zu suchen, die Zusammenarbeit Münsters mit der Region muss aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst werden.“ Mit diesen Worten fordert der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Heuer eine Neubewertung der strategischen Aufstellung Münsters in der Region. Ziel müsse es sein, die Zukunftschancen der Stadt konsequent in der Perspektive der grenzüberschreitenden Region zu verorten.
Nicht erst die für die regionale Zusammenarbeit „überaus belastende Entscheidung“ der Provinz Overijssel zur Errichtung eines internationalen Flughafens bei Enschede hat nach Auffassung Heuers deutlich gemacht, auf welch schwachen Füßen die bisherige Kooperation in der Region stehe. Zwar bemühe sich die Stadt Münster seit einigen Jahren um Fortschritte bei der Zusammenarbeit wie etwa im Rahmen der Stadtregion, dem Städtedreieck MONT (Münster-Osnabrück-Twente) und Plattformen wie dem Münsterland e.V. Dennoch stellt Heuer fest: „Bei der Standortvermarktung, dem Klimaschutz, im Wohnungsmarkt oder bei der Weiterentwicklung der Verwaltungsstrukturen gibt es regional bislang viel zu wenige Erfolgsgeschichten. Auf diesen und anderen Feldern ist abgestimmtes Handeln über die Stadtgrenzen hinweg in Zukunft unabdingbar.“
Auch die schlechte Finanzlage der Städte und Gemeinden zwinge die Region, über neue Möglichkeiten der Kooperation nachzudenken. „Der finanzielle Handlungsdruck ist inzwischen so groß, dass er auch in der Frage der kostensparenden Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen und sowie den kommunalen Unternehmen zu neuen Möglichkeiten führt. In anderen Regionen Deutschlands werden hierzu von Kommunen inzwischen handfeste Schritte zur gemeinsamen Aufgabenerfüllung in Angriff genommen. Das muss auch bei uns ein Thema werden.“
Heuer spricht sich im Umgang mit den benachbarten Städten, Gemeinden und Landkreisen für ein „partnerschaftliches Verständnis“ aus: „Die klassische Vorstellung hierarchisch geregelter Zuständigkeiten funktioniert heute so nicht mehr. Ich sehe vielmehr ein komplexes Beziehungsgeflecht. In diesem fällt Münster an vielen Stellen die Rolle der Lokomotive zu, aber wir sind gut beraten, unsere Ziele und Schritte stärker als bislang mit den Partnern in der Region abzustimmen. Das muss dann natürlich auch umgekehrt geschehen. Insgesamt werden davon alle Beteiligten profitieren.“
Die SPD-Fraktion hat inzwischen per Ratsantrag ein Handlungsprogramm zur Ausweitung der strategischen Zusammenarbeit und der gemeinsamen Profilierung in Stadtregion, Münsterland und der grenzüberschreitenden Region angestoßen (siehe Anlage).
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