Gasbohrungen im Münsterland: Risiken oder nicht? / 3.03.11
Unabhängige Experten nicht in Sicht
Risiken für unser Trinkwasser? Vertrauenswürdige Energiekonzerne oder Zwischenfälle und Umweltvergiftungen? Unabhängige Wissenschaftler oder Partner der Industrie? Der Beitrag des Fernsehmagazins Panorama vom 3.3.2011 hat keine Entwarnung gebracht und nur neue Fragen aufgeworfen. Zumindest in Niedersachsen hat es das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mehr als drei Jahre lang nicht eilig gehabt, sich um Umwelt- und Gesundheitsrisiken der Gasförderung zu kümmern. So wenig eilig, dass sich der niedersächsische Wirtschaftsminister jetzt von seiner eigenen Behörde distanzieren musste. Und die Universitäts-Geologen, deren Professorengehälter aus Steuermitteln aufgebracht werden, sie schweigen lieber als dass sie sich das Wohlwollen ihrer Industrie-Auftraggeber verscherzen.
Wer also will unabhängig und glaubwürdig Risiken ausschließen?
Immer drängender wird die Forderung der SPD Münster: „Bevor kein überarbeiteter und angemessener rechtlicher Rahmen für kommende Genehmigungsverfahren vorliegt, sollten auch keine Probebohrungen gestattet werden.“ Wir brauchen ein anderes Bergrecht, wir brauchen eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung und eine professionelle Umweltverträglichkeitsprüfung – bis dahin brauchen wir nur eins: ein Moratorium für Bohr-Genehmigungen.
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