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Hiltruper Bahnhof und VSE jetzt eine Zukunft geben / 15.01.10

Das Trauerspiel um das Hiltruper Bahnhofsgebäude hat nach Ansicht von Hermann Geusendam-Wode, Bezirksvertreter und Karl-Heinz Winter einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die alte Ratsmehrheit von CDU und FDP hatte noch kurz vor der Kommunalwahl 2009 eine neue Vermarktungsrunde des Gebäudes eingeleitet. Allein, der Markt hat kein Interesse. Die derzeitige Situation reizte wohl keinen Investor.

Geusendam-Wode und Winter ziehen die Zwischenbilanz, der Vermarktungsweg ist gescheitert. Eine erneute Ausschreibung des Objektes erscheint nicht sinnvoll. Wie viel finanzielle Zugaben soll die Stadt möglichen Investoren denn noch anbieten, so fragen sich die beiden Mandatsträger. Neu denken und zügig an die Umsetzung gehen, das sei jetzt die Aufgabe.

Das Bahnhofsgebäude steht seit einem Jahrzehnt „im Regen“, kritisieren sie das Verhalten der Stadt. Ihre Aufgaben als Eigentümer eines Denkmals hat die Stadt nur unzureichend wahrgenommen. Was wäre geschehen, wenn ein privater Eigentümer sich so verhalten hätte?

Daneben platzt der Verband sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE) an seinem jetzigen Standort „Am Klosterwald“ aus allen Nähten. Der VSE ist mit seinen Tätigkeiten für Hiltrup und seine Jugend wichtig und Notwendig. Seit längerem schon sucht er dringend einen neuen Standort. Für eine Nutzung des Bahnhofsgebäudes als Kernmieter hat der VSE ein Konzept vorgelegt. Mit dem Standort Bahnhofsgebäude hätte der VSE gleichzeitig eine günstige Lage, zentral zwischen Hiltrup-Mitte und Hiltrup-Ost. Ergänzende Nutzungen in einem sanierten Gebäude sind möglich, so auch Angebote für Bahnbenutzer. Das ganze Bahnhofsgelände bekommt in der Folge neue Impulse, das Denkmal könnte erhalten werden.

Aufgabe der Politik ist es, jetzt zu handeln und zu einer für den Stadtteil notwendigen und wirtschaftlich verantwortlichen Lösung zu kommen. Weiteres Zuwarten erbringt nur Kosten. Die Hinweise der Wohn+Stadtbau, dass Sanieren und Nutzen des Gebäudes wirtschaftlich möglich seien, bestärkt Geusendam-Wode und Winter. Sie möchten, dass die Wohn+Stadtbau das Bahnhofsgebäude übernimmt und Sanierung und Vermietung durchführt. Ziel bleibt, das Denkmal Bahnhofsgebäude – eines der wenigen historischen Gebäude Hiltrups! – zu erhalten, dem VSE angemessene Räumlichkeiten anzubieten und den Bahnhofsbereich insgesamt aufzuwerten. In einem ersten Schritt sollte nach ihrer Auffassung die Wohn+Stadtbau endlich den Auftrag erhalten, ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept auf der Grundlage der bisher vorgestellten Ideen zu entwickeln. Damit werden sie in ihre Fraktionen gehen.

Geusendam-Wode und Winter wollen dabei aber auf jeden Fall eine solide finanzielle Basis: „Vor dem Hintergrund der Haushaltssituation darf eine Sanierung des Bahnhofs kein finanzielles Abenteuer werden. Die Wohn+Stadtbau muss mit ihrem Sachverstand auch diesen Aspekt sorgfältig untersuchen, dabei müssen verschiedene Konzepte auch für die Einbindung weiterer Nutzer entwickelt werden. So sollte möglichst weiterentwickelt werden, was jetzt am Bahnhof als Kiosk angefangen hat, und auch die Unterbringung und Wartung von Fahrrädern sollte im Blick bleiben.“

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