Der Mut der Heckenschützen / 3.11.08
Da gibt es einen Herrn Walter, in Hessen. Der stellt sich hin und lobt den Mut. Preist seine zwei Kolleginnen im hessischen Landtag. Warum? Weil sie keinen Mut hatten. Weil sie in der monatelangen Diskussion um eine rot-grüne Koalition mit Duldung durch die Partei Die Linke in Deckung geblieben sind. Beide Kolleginnen haben noch auf dem jüngsten Parteitag der hessischen SPD kein Wort gesagt, haben sich nicht gemuckt. Haben ihre Spitzenfrau Andrea Ypsilanti ins Messer laufen lassen: schön abwarten, bis diese nicht mehr zurück kann, und dann: päng. Plötzlich Gewissen entdecken und Stunden vor der entscheidenden Abstimmung aus der Deckung kommen.
Das nennt Herr Walter Mut. Und der hat dann auch noch die Frechheit, sich dem anzuschließen. Und natürlich scheinheilig zu erklären, mit seiner höchstpersönlichen Niederlage bei der Wahl zur Spitzenkandidatur in Hessen habe das nichts zu tun.
Mit Solidarität – unter dem Motto treten wir doch an! – lässt sich das wohl kaum benennen. Wer nicht solidarisch sein will, muss sich von seinen Genossen verabschieden – und sein Landtagsmandat abgeben. Von der Sorte, die erst auf einem Ticket reist und dann nichts mehr davon wissen will, haben wir in Münster schon einen, Hessen braucht nicht mehr.
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