Helle Ideen braucht die Stadt / 27.09.08
Die Energiepreise sind in ungeahnte Höhen geklettert, daran ändert auch die derzeitige Verschnaufpause nichts. Weitere Preiserhöhungen bei Strom und Gas sind angekündigt.
Grund genug dies auch im Ortsvereinsvorstand (24.09.08) zu diskutieren.
Nachdem die Geschäftsführung der Stadtwerke die Einführung eines Sozialtarifs abgelehnt hat, prüft die SPD Ratsfraktion die Idee einer sozialen und ökologischen Tarifreform.
Zum einen könnten so auch für private Haushalte klare Anreize zum Energiesparen gesetzt werden, um so den Trend zum steigenden Energieverbrauch zu stoppen und schließlich umzukehren. Zum anderen könnte für arme Haushalte eine Möglichkeit eröffnet werden, die Grundversorgung mit Energie zu sichern. Denkbar wäre es, ein Basispaket Energie im Umfang der „Grundbedürfnisse des täglichen Lebens“ über eine entsprechende Tarifstruktur künftig kostenfrei zu stellen.
Die Ziele der Ratsfraktion, Energieausgaben senken durch Energiesparen und Energieversorgung auch für arme Haushalte sichern, fanden im Ortsvereinsvorstand volle Unterstützung. „Ohne Energie ist in unseren Haushalten ein menschenwürdiges Leben unmöglich“, waren sich alle Anwesenden einig. Daher sollte auch verschuldeten Familien zukünftig nicht mehr der Strom „abgedreht“ werden, sondern ein geringer Basisbezug weiterhin sichergestellt sein.
Ein anderer Aspekt der Diskussion war der Tarifdschungel den es inzwischen sowohl bei Strom als auch beim Gas gibt. „Die meisten blicken schon bei den Telefontarifen nicht mehr durch – Strom und Gas sind aber viel existentieller“, stellte Hermann Geusendam-Wode fest und drückte damit seinen Wunsch nach mehr Beratung aus. Den Wirbel um die 50€ Offerte der Stadtwerke zur Vertragsänderung, führten die Anwesenden auch auf einen Vertrauensverlust zurück, der inzwischen alle Energieanbieter trifft. „Die Leute haben Angst abgezockt zu werden“, brachte Dieter Langer die Gefühlslage auf den Punkt. Angelika Pfeiffer regte an, zum Thema Energie bald eine öffentliche Veranstaltung zu planen, auf der auch über die Möglichkeiten unabhängiger Beratung informiert werden soll.
Hermann Geusendam-Wode berichtete abschließend, er habe festgestellt das die Stadtwerke „ganz leise“ (weil ohne Werbung) sowohl bei Gas als auch beim Strom einen nur per Internet buchbaren “Direkt Tarif” anbieten, der günstiger als die üblichen Tarife ist. Spürbare Nachteile habe dies nicht, konnte Georg Loroch berichten:„Meine halbe Nachbarschaft hat schon in diesen Tarif gewechselt“.
Daher nachfolgend noch eine Grafik aus Verivox zum Direkt Tarf: