Wolfgang Heuer bei den WGM-Mietern: Whitehall und die Sozialcharta / 16.09.08
Die WGM-Mieter in Berg Fidel blicken mit Sorge in die Zukunft
Die Alte Post in Berg Fidel war rappelvoll am Dienstagabend (16.9.2008): Die SPD hatte die Mieter von WGM-Wohnungen eingeladen, im Gespräch mit Ratsherr Wolfgang Heuer, Landtagsabgeordnete Svenja Schulze, Otto Steil (Mieterverein) und Ratsherr Karl-Heinz Winter neueste Informationen zum Verkauf ihrer Wohnungen auszutauschen.
Wolfgang Heuer gab zunächst einen Überblick über die aktuelle Situation und den wirtschaftlichen Hintergrund: Whitehall als neuer Eigentümer gehört zu der amerikanischen Bank Goldman Sachs und muss mit dem Investment in Berg Fidel natürlich Geld verdienen. Svenja Schulze verdeutlichte die Position der SPD zu dieser Privatisierung und betonte nochmals die Forderung, durch eine Kommunalisierung der Wohnungen preiswerten Wohnraum in Münster zu sichern.
Svenja Schulze und Otto Steil (Mieterverein) geben Informationen zur Situation der Mieter in Berg Fidel
Welche Sicherheit gibt die „Sozialcharta“ den Mietern? Otto Steil vom Mieterverein zog eine recht nüchterne Bilanz: viele Regelungen der Sozialcharta seien „reine Augenwischerei“, zum Teil gegenstandslos. Zusammen mit Svenja Schulze kündigte er den Mietern an, dass sie morgen oder übermorgen Post von der WGM bekommen mit Informationen zum Eigentümerwechsel – ein reines Informationsschreiben, keine Veränderung von Mietverträgen. Aber für die Zukunft gaben beide den eindringlichen Rat, alle Schreiben der WGM in Zukunft sehr sorgfältig zu lesen, nichts voreilig zu unterschreiben und sich auf jeden Fall Zeit zu nehmen für eine eingehende Beratung. „Wir werden ein Angebot zur Beratung schaffen“, kündigte Otto Steil für den Mieterverein an, und auch die SPD wird sowohl in den regelmäßigen Sprechstunden von Ratsherr Karl-Heinz Winter als auch in anderer Form Hilfestellung bieten.
Wolfgang Heuer (r.), Otto Steil und Karl-Heinz Winter gehen auf Fragen der Mieter ein
Die vielen Nachfragen und Wortmeldungen der Mieter drückten sehr eindringlich ihre akute Sorge aus. „Wird die Wohnung teurer?“, „Wird die Instandhaltung der Häuser gestoppt?“, „Wird es wie in Kinderhaus Dreck, Schäden an den Häusern und leerstehende Wohnungen geben?“, „Wird der Eigentümer weiter wie früher auch in den sozialen Zusammenhalt von Berg Fidel investieren?“, „Welche Auswirkungen hat die amerikanische Bankenkrise auf unsere Mietverträge?“ – dies und viel mehr wurde gefragt und gerufen. Wenig aufmunternd war da die Mitteilung, dass aus Handwerkerkreisen von Auftragsstopp zu hören ist und dass die in der Sozialcharta festgeschriebenen Instandhaltungsarbeiten um 50% unter dem Niveau des Jahres 2007 in Berg Fidel liegen. Deutlich wurde auch eins: für die WGM-Mieter ist guter Rat teuer. „Wenn ich arbeitslos bin, ist auch der Beitrag zum Mieterverein schon zu teuer.“
Wolfgang Heuer im Gespräch mit besorgten Mietern
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