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Danke, mir reicht‘s / 22.08.08

„Es gibt im Ruhrgebiet mehr CDU-Wähler als im Münsterland, und wir brauchen, wenn wir die Wahlen gewinnen wollen, jede Stimme.“ So begründet CDU-Minister Wittke die Absicht der CDU-Landesregierung, Westfalen-Lippe und Rheinland anzuknabbern und einen eigenständigen „Regionalbezirk Ruhrgebiet“ zu schaffen.

Neu ist das nicht, ein alter Hut sozusagen. Seit Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen begleitet uns dies Thema wie ein Anfallsleiden. Alle paar Jahre gibt es neue Gutachten, ziehen neue Politiker das alte Kaninchen aus dem Hut. Und stecken es still und leise wieder rein. Denn sobald einer genauer nach Sinn und Unsinn fragt, nach rechtlichen Problemen, nach Nutzen und Kosten, fängt das große Stottern an. Verwaltung ist eben ein schwieriges Thema: nicht wegen der Bürokraten, denen man es endlich zeigen will; Verwaltung ist notwendige Infrastruktur, ist Standortvorteil, damit spielt man nicht.

Wittke dürfen wir danken für die Klarheit des Gedankens. Es geht gar nicht um Effizienz, um Kosten oder ähnliche Fragen des Gemeinwohls: es geht einzig und allein um Wahlkampf. Wittke will an den Theken des Ruhrgebiets punkten, sonst nichts.

Wittke hat diese Schlacht um die Wiederwahl schon einmal verloren, die Gelsenkirchener wollten ihn nicht länger als OB ertragen. Die CDU im Münsterland muss sich fragen lassen, ob sie für solche Pläne im nächsten Jahr Plakate kleben und Stimmen werben will.

Wenn Sie Wittkes Original-Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Ruhr nachlesen wollen: Im Wirtschaftsmagazin Kiel ist es zu finden. Das Wirtschaftsmagazin Ruhr hat seine Ausgabe Juli/August 2008 im Internet – die Seiten 8 bis 10 mit dem Wittke-Interview fehlen dort aber. Hat wohl Ärger gegeben …

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