Atom RSS

Hiltrup-Ost mit dem Rad: nicht bei Regen? / 21.08.08

Stopp: Radfahrer dürfen nicht über die Kanalbrücke nach Ost

Radfahrer dürfen nicht über die Kanalbrücke

Hier ist Schluss: Radfahrer dürfen nicht über die Brücke. Warum, fragt sich mancher, muss ich bei Regen durch die tiefe Pfütze in der Bahnunterführung oder zu Fuß über den Brettersteg, warum darf ich nicht auf dem breiten Mehrzweckstreifen zügig mit dem Rad oben ‚rüber? Andere empfinden die enge Unterführung vor allem in der Dunkelheit als bedrohlich und würden sich hoch oben auf der Brücke sicherer fühlen.

Also: warum nicht einfach das Verbotsschild für Radfahrer wegnehmen?

Radfahrer kommen selten allein: die Verwaltung muss sichere Fahrtbeziehungen gewährleisten, auch wenn sich Scharen von Schulkindern mit ihren Rädern an den Knotenpunkten drängeln. Hier steckt eins der Probleme. Der gegenwärtige Zustand der Kreuzung Marktallee / Glasuritstraße würde die Radfahrer aus Ost am Ende der Gefällestrecke mit erhöhtem Tempo in eine unklare Situation fahren lassen, nämlich ohne Signalisation mitten in den Kreuzungsbereich.

Kein Anschluss für Radfahrer an der Kreuzung Marktallee / Glasuritstraße

Problem Nr. 2 ist die dürftige Trennung von Autos und Radfahrern. Auf der nördlichen Straßenseite wären Radfahrer in Richtung Mitte überhaupt nicht sicher. Im Bereich der Straße Zum Hiltruper See wären gefährliche Begegnungen vorprogrammiert, wo Abbiege- und Beschleunigungsspur den Weg der Radfahrer kreuzen. Radfahrer aus Ost müssten deshalb die linke Seite benutzen. Von den ihnen entgegenkommenden Fahrzeugen wären sie nur durch einen schlichten weißen Markierungsstreifen auf dem Asphalt getrennt – kein sehr beruhigender Gedanke, wenn man an Pulks von eiligen Schülern denkt.

Engstelle auf der Marktallee in Höhe Hülsheide

Gefährliche Engstelle in Höhe Hülsheide / Ringstraße

In Höhe Hülsheide / Ringstraße drohen dann die nächsten Gefahren: Radfahrer aus Hiltrup-Mitte würden hier am Ende des Mehrzweckstreifens direkt in den fließenden Verkehr rollen.
Die Lösung all dieser Probleme wäre zweifellos ein richtiger Radweg, der eindeutig vom fließenden Autoverkehr getrennt ist und durch bauliche Änderungen in den kritischen Bereichen sicher angebunden ist. Pläne dafür gibt’s, also warum kommt diese Lösung nicht?

Die Antwort ist einfach: die geplante Lösung mit einer festen Barriere zwischen Rad- und Autoverkehr ist schlicht zu teuer. So teuer, dass sie in langfristigen Finanzierungsprogrammen der Landesregierung abgesichert werden muss, Zeithorizont: Sankt-Nimmerleinstag. Außerdem sind Brücken äußerst sensible Wesen, das heißt man kann nicht einfach irgendetwas darauf bauen oder anschrauben, mit anderen Worten es gibt ungelöste technische Probleme.

So haben wir also zurzeit eine offene Situation: wegen technischer und finanzieller Probleme plädieren die einen Fachleute für eine abgespeckte Lösung ohne feste Barriere, die anderen haben Sicherheitsbedenken. Und solange nicht klar ist, was aus der alten Prinzbrücke wird – Sanierungsfall oder Totalschaden? – , wird es wohl keine abgestimmte Lösung geben, die in absehbarer Zeit realisiert werden kann; denn wenn die alte Prinzbrücke abgerissen werden muss und eine ganz neue Anbindung der Nobelstraße her muss, wäre davon auch der Radweg betroffen.

Fürs erste bleibt den Radfahrern bei Regen also nur die bekannte Wahl: entweder Hosenbeine hoch und durchs Wasser, oder auf dem Brettersteg schieben. Umso dringender wird das Thema Prinzbrücke: wann kommt endlich die Wasserstraßenverwaltung aus dem Quark mit ihrem Brücken-TÜV?

Kandidaten-Karussell bei der CDU Ortsunion Danke, mir reicht‘s