Hiltruper Abstimmungsergebnisse / 28.04.08
42,3 % der Bürgerinnen und Bürger in Hiltrup, Amelsbüren und Berg Fidel haben sich am Bürgerentscheid beteiligt, also etwas weniger als im städtischen Gesamtdurchschnitt von 45,06 %.
Sie waren noch etwas kritischer gegenüber der Halle: nur 25,1 % der Stimmen waren für die Halle, 29,13 % hatten im Stadtdurchschnitt dafür gestimmt.
Gründe für diese ablehnende Grundstimmung lassen sich den zahlreichen Kontakten an den Informationsständen entnehmen, aber auch den jüngsten Entscheidungen von CDU und FDP:
Amelsbüren ist durch die Zick-Zack-Linie der CDU ganz besonders herausgefordert. In einem beispiellosen Verfahren um den Rat herum hatte die CDU zunächst per „Eilbeschluss“ 600.000 Euro in das Hallenbad gesteckt, um es anschließend zuzumachen. Die Quittung ist ein Bürgerzorn, der sich in nur 20,1 % Stimmen für die Halle niederschlägt (Beteiligung: 44,4 %) – schlechtestes Ergebnis im Hiltruper Gesamtbezirk!
Auf dem Hiltruper Markt und auf der Marktallee nannten die BürgerInnen häufig die Kürzungen bei den Büchereien als Grund, gegen die Halle zu stimmen. Auch hier ist der direkte örtliche Zusammenhang mit nicht mehr nachvollziehbarer CDU-FDP-Politik klar: die Rathauskoalition hatte mit der Zuschusskürzung die Existenz der Hiltruper Stadtteilbücherei St. Clemens aufs Spiel gesetzt, ihr Bestand war erst nach langem, unsäglichem Gewürge gesichert worden. Quittung: nur 25,6 % für die Halle in Ost, 30,1 % in Mitte (bei Beteiligungsquoten von 50,0 % bzw. 39,1 %). Das etwas andere Abstimmungsverhalten in Mitte lässt sich leicht mit einer Statistikzahl in Verbindung bringen: hier ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen am kleinsten, die Betroffenheit durch höhere Musikschulgebühren, Bedrohung der örtlichen Bücherei usw. nicht ganz so stark.
Berg Fidel / Hiltrup West scheint die Debatte mit einer Beteiligung von nur 37,4 % eher weniger interessiert zu haben , 25,4 % stimmten für die Halle – ein nicht ganz unerwartetes Ergebnis.
Autsch: Kultur doch nur was für Wohlhabende? Ein kleiner Machtverlust der Lokalmedien? – Zum Ausgang des Bürgerentscheids