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REWE: Dreck ohne Ende oder ein Konzept? / 13.02.08

Seit einem Jahr kämpft die SPD Hiltrup-Berg Fidel gegen den Dreck in Hiltrups Herzen. Schon im März 2007 forderte sie: Der Dreck muss weg!

Bewegt hat sich nichts. Die Kaufleute und Gastronomen rings um den REWE-Markt an der Marktallee haben es zähneknirschend hingenommen, dass ihre Kunden durch Müll steigen müssen, über Glasscherben und Kaugummi. Wenn sie denn noch kommen. Sie haben auch hinnehmen müssen, dass sich hier in den Abendstunden eine gefühlte Unsicherheitszone entwickelt. Der schwarze Sheriff im Eingang von REWE – bis 22.00h geöffnet – hilft da wenig: man muss erst zu ihm hinkommen!

Noch weniger hilft es, in den Kategorien von Anstand und guter Erziehung an das Problem – und es ist wirklich ein Problem! – heranzugehen. Gut gemeinte Appelle, die Schüler sollten doch bitte den Dreck aufheben, gehen am Kern vorbei. Schmutzfinken heben nicht auf. Und die besser Erzogenen: wie sollen sie sich dafür begeistern, den Dreck der Anderen zu beseitigen?

Nein, die Ursache liegt nicht hauptsächlich in den Jugendlichen vor Ort. Auslöser für die Müll-Orgie ist die bauliche Situation. Die Klotz-Architektur des REWE-Gebäudes, das schäbige Pflaster, zu wenig Licht und die abweisende Ausstattung des Vorplatzes vor dem Supermarkt haben aus der Situation einen Un-Ort gemacht. Aber Un-Orte folgen ihrer eigenen Logik: je übler der Eindruck, desto übler das Verhalten, desto zweifelhafter das Publikum. Professionelle Wohnungsverwalter kennen das: wenn man einmal eine Umgebung verkommen lässt, gibt es kein Halten mehr.

Abhilfe kann deshalb nur eine Verbesserung der baulichen Situation bringen. Eine gute Umgebung provoziert gutes Verhalten, deshalb muss der Platz vor REWE ansprechend gestaltet werden. Und Licht muss her, mehr als jetzt schon: bislang geht hier abends die Post ab, weil bekanntlich im Dunkeln gut Munkeln ist.

Natürlich liegen Patentrezepte für die Lösung nicht auf der Straße. Grundeigentümer, Anlieger, Stadtverwaltung und Polizei gehören an einen Tisch. Gemeinsam muss entwickelt werden, was an der Gestaltung von Läden, Gebäuden, Flächen, Leuchten, „Mobiliar“ usw. geändert werden kann. Und natürlich kostet so etwas Geld, fürs Planen und fürs Bauen; aber wer ringsum Geld verdienen will muss investieren, und auch dem Gemeinwesen Hiltrup muss die Marktallee etwas wert sein.

Die Hiltruper CDU hat am 6.2.2008 mit ihrer absoluten Mehrheit in der Bezirksvertretung den Vorschlag der SPD abgebügelt, Geld fürs Planen in die Hand zu nehmen und damit einen Anstoß für die Veränderung zum Besseren zu geben. Aber vielleicht hat sie ja doch die Flexibilität, auf den öffentlichen Druck und die Müll-Eskalation zu reagieren. Schon Adenauer hat gesagt, man könne ja auch „wat klüger werden“ – warum soll das nicht auch Lütke-Schürmann und Fraktionskollegen möglich sein? Der Haushalt der Bezirksvertretung ist jedenfalls flexibel genug, um das Startkapital lockerzumachen.

Also: nicht warten bis zur nächsten AWM-Aktion „Sauberes Münster – Sie räumen auf“ – jetzt handeln!

Machen Sie sich selbst ein Bild: wir haben die Situation im März 2007 auf dieser Seite dokumentiert, und aktuell berichten die Westfälischen Nachrichten.

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