Stimmen Sie mit ab: SPD will Hindenburgplatz in Neuplatz rückbenennen / 19.01.08
Auf großes öffentliches Interesse stößt die aktuelle Initiative der SPD-Ratsfraktion auf Umbenennung des Hindenburgplatzes. Nach Auffassung der Initiatoren des Antrags, Dr. Michael Jung und Wolfgang Heuer, soll der größte innerstädtische Platz Münsters seinen historischen Namen “Neuplatz” wiedererhalten.
Durch die Rücknahme der politisch motivierten Umbenennung aus den 1920er Jahren werde die Konsequenz gezogen aus der Tatsache, dass mit dem aktuellen Namensgeber keine positive Identifikationsmöglichkeit für die Stadtgesellschaft gegeben ist. Zugleich würde mit der Rückbenennung des Platzes in „Neuplatz“ an die alte historische Bezeichnung angeknüpft und auch im Namen die Verbindung des Areals zum angrenzenden Neutor wieder aufgenommen.
Weiter heißt es im SPD-Antrag, dass Hindenburg als Reichspräsident erhebliche Verantwortung für die Zerstörung der Weimarer Republik und ihrer Verfassung getragen hat. Mit seinen politischen Entscheidungen und Handlungen hat er das Ende der Weimarer Republik wesentlich mit betrieben und befördert. Aufgrund seiner herausragenden Stellung an der Spitze des Staates wiegt diese Verantwortung besonders schwer. Zur Etablierung und Durchsetzung der nationalsozialistischen Diktatur hat Hindenburg ebenso einen zentralen Beitrag geleistet. Damit hat sein politisches Wirken in der deutschen Geschichte erhebliche Spuren hinterlassen – allerdings nicht zugunsten der Werte einer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung. Die Benennung des Platzes nach ihm sei auch vor dem Hintergrund der inzwischen vom Rat beschlossenen Aufwertung des Areals durch den Bau einer Kultur- und Kongresshalle nicht länger zu rechtfertigen.
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Und wenn Sie mich fragen: mein Bürgerbaum, von dem mir anteilig wenigstens eine dicke Wurzel gehört, soll nicht in Grund wurzeln, der nach einem Förderer der Nazis benannt ist.