Mit fremden Federn: Helden und Maulhelden / 7.01.08
Das Jugendstrafrecht könnte vorbildlich sein – aber es wird miserabel ausgeführt und kaputtgespart, kommentiert die Süddeutsche Zeitung am 7.1.2008 die aktuelle Debatte zur Jugendkriminalität:
“Das deutsche Jugendstrafrecht ist gut, ja: Es ist weltweit vorbildlich. Aber seine Ausführung in der Praxis ist ein Desaster, vor allem deswegen, weil es kaputtgespart wird, auch und vor allem in Hessen. Roland Koch hat den Einrichtungen der Jugend- und Gefangenenhilfe Zuschüsse gestrichen; er hat jeweils mehr als hundert Stellen im Strafvollzug und in der Justiz abgebaut. In Hessen stehen Jugendliche wochenlang auf Warteliste, bis sie den Arrest antreten müssen. Nicht das Gesetz muss verändert, sondern seine Praxis verbessert werden. Da könnte Koch mit gutem Beispiel vorangehen. ...
... Kurz gesagt: Das Jugendstrafrecht, auch das neue hessische, ist ein kluges, phantasievolles, individuell anpassungsfähiges Recht. Wenn Politiker es kaputtmachen, ist das fast eine Straftat.”
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