Atom RSS

Was macht Rüttgers mit der WestLB? / 11.12.07

Wenn es nicht so traurig wäre und so schlimme Konsequenzen hätte, könnte man ja darüber lachen:

Als ob man einen alten Gebrauchtwagen geerbt hätte und nicht weiß wohin damit, verfährt die Landesregierung von NRW zur Zeit mit der Westdeutschen Landesbank. Eigentlich müsste man sie selber reparieren, vielleicht sollte man sie auch besser an jemanden verkaufen, der was von der Sache versteht und sie wieder richtig ans Laufen bringt, aber erst einmal machen wir lieber nichts. Und wenn fachkundige Miterben handeln wollen, streiten wir uns mit ihnen und reden lieber öffentlich die Preise kaputt.

Eine Bank ist eben keine Immobilie, für die man in aller Ruhe ein Sanierungsgutachten einholt und dann noch ein zweites und nebenbei ein Inserat in die Zeitung setzt. Eine Bank lebt davon, dass sie nicht in der Zeitung steht, keine Schlagzeilen macht und ihre Probleme, wenn sie welche hat, schnell, effektiv und geräuschlos regelt. Das gilt umso mehr, wenn die ganze Kreditwirtschaft in Aufruhr ist, weil sich zu viele Nadelstreifenträger zu heftig mit amerikanischen Hypotheken verzockt haben.

Wer diese Grundregeln missachtet, ruiniert den Ruf und mit dem Ruf auch das Geschäft. Bonität und qualifizierte Mitarbeiter verschwinden schneller als gedacht. Je länger andere Landesbanken als Partner ins Gespräch gebracht und wieder verworfen werden, desto kleiner wird die Chance einer tragfähigen Allianz. Oder spekuliert da jemand darauf, dass Dubai und Singapur auch diesen Teil der Bankenlandschaft kaufen wollen?

Handeln muss die Landesregierung, schnell und im Konsens mit Sparkassen und Landschaftsverbänden. Münster als Standort der WestLB braucht eine Perspektive für die Zukunft.

Mit fremden Federn: Grundsatzprogramme der Parteien Stadthalle Hiltrup: Der Vernunft eine Chance