Ratsfraktion und Oberbürgermeister der CDU gehen in unterschiedlichem Tempo auseinander / 8.06.15
Nach einem Vorstoß von Oberbürgermeister Markus Lewe soll demnächst in weiten Teilen der Innenstadt eine flächendeckende Temporeduktion vorgenommen werden. Auf allen Straßen innerhalb des ausgewiesenen Gebietes soll dann pauschal Tempo 30 gelten.
„Gerade in Münster kann eine flächendeckende Regelung der breiten Vielfalt der Verkehrssituation nicht gerecht werden. Verkehrssicherheit muss Priorität haben. Darum gilt für uns: wenn die Polizei im Einzelfall eine Temporeduzierung empfiehlt, werden wir das unterstützen. Die vorgeschlagenen Straßen müssen darum auf mögliche Unfallhäufungen oder Unfallgefahren überprüft werden“, so Jochen Köhnke, Kandidat der SPD für das Oberbürgermeisteramt.
Auch wird schon heute auf vielen Straßen des vorgeschlagenen Modellprojekts kaum schneller als Tempo 30 gefahren. Eine Einsicht, die auch OB Markus Lewe zu teilen scheint. Zu Widersprüchen führt das Vorhaben des OB dann hauptsächlich auch in der eigenen Partei.
„Markus Lewe allein auf weiter Flur. Fragwürdig scheint, mit welcher Ernsthaftigkeit der OB dieses Projekt angeht, wenn es ihm nicht einmal gelingt die eigene Partei davon zu überzeugen. Diesmal ist es also speziell die CDU, welche unter einem der Wahlkampfgags des Oberbürgermeisters leiden muss. In der gleichen Ablage liegen sicher auch noch die Versprechungen einer Gartenstadt oder der Bau eines neuen Südbads.
Die Amtszeit des amtierenden Oberbürgermeisters läuft ja in diesem Jahr aus, somit darf man gespannt sein, wie viele Kuckuckseier Fraktion und Oberbürgermeister sich bis dahin noch gegenseitig ins Nest legen. Die Frage bleibt, inwieweit die CDU-Fraktion überhaupt noch den Vorstößen ihres OBs folgt“, führt SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Michael Jung aus.
„Schweigen und Wegbleiben trägt gar nichts zu Information und Meinungsaustausch bei“ Ein Ort der Begegnung
— Hermannn Geusendam-Wode 8.06.15 #