Perspektive für die Stadthalle – jetzt handeln / 12.02.15
Was aus der Hiltruper Stadthalle werden soll, war lange Zeit offen. Notwendige Investitionen in Gebäude und Technik wurden geschoben, eine Privatisierung wurde von der Verwaltung ins Gespräch gebracht, später aber wieder aufgegeben. Die Gastronomie, die immerhin ein Viertel der Gebäudefläche einnimmt, fand keinen Pächter mehr und steht leer.
Die Hiltruper SPD hat sich von Anfang an für einen Erhalt der Stadthalle als lebendiges Zentrum des Stadtbezirks eingesetzt. Schon 2007 hat sie alle Parteien zur Zusammenarbeit für einen Erhalt der Halle und gegen deren Privatisierung aufgerufen.
Nun gilt es endlich zu handeln. Es darf nicht weitergehen mit vollmundigen Erklärungen des Oberbürgermeisters zur Stadthalle auf den Hiltruper Neujahrsempfängen um dann die Entscheidung bis nach der OB-Wahl zu schieben.
Der “politische Arbeitskreis” auf Bezirksebene hat am 10.2.2015 seine Arbeit im Wesentlichen abgeschlossen. In dem Arbeitskreis haben Bezirksvertretung und Verwaltung Bedarf und Lösungsvarianten detailliert untersucht. Die Verwaltung hat eine umfassende Durchleuchtung der verschiedenen Aspekte vorgelegt. Nun gilt es abzuwägen und zu entscheiden. Jetzt geht es um die Entscheidung über eine Bauinvestition von etwa 15 Millionen Euro. Die Hiltruper SPD fordert jetzt Rat und Verwaltung zum Handeln auf und den Weg für eine Grundsanierung des Stadthallenkomplexes frei zu machen.
Der gesamte Gebäudekomplex, der nur knapp zur Hälfte von dem eigentlichen Hallenbetrieb eingenommen wird, ist in den nächsten Jahren einer umfassenden Grundsanierung mit Umbau zu unterziehen. Die Machbarkeitsstudie eines Architektenbüros zeigt, dass die Halle so flexibel umgebaut werden kann, dass sie sowohl für große als auch für kleinere Veranstaltungen geeignet ist.
So kann die Stadthalle saniert und umgebaut werden
Senioren-Adventskaffee und Sängerfest, sie behalten ihre Heimat in Hiltrups Mitte, Gastspiele bleiben möglich. Den Anforderungen vieler Vereine entspricht es, die Halle in Zukunft bei Bedarf zu teilen und nur einen kleineren Teil zu nutzen. Der Einbau eines Lichthofs bringt eine wesentliche Verbesserung für die Halle. Er ermöglicht gleichzeitig eine komfortable Büronutzung der bis jetzt brach liegenden Räume. Hier gehört die Bezirksverwaltung hinein, hier kann ihr Publikumsverkehr auch tagsüber für Leben sorgen und findet – anders als an der Patronatsstraße – ausreichenden Parkraum.
Heiraten in Hiltrup kann hier schick werden: Standesamt und verschieden große Räume zum Feiern mit Catering-Möglichkeit in einem Haus, das kann eine ganz neue Qualität bieten und attraktiv werden.
Offen bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Frage, in welchem Umfang das große Schulzentrum in Zukunft zusätzlich zur Schulmensa weitere Räume im Stadthallenkomplex braucht. Klarheit darüber wird die anstehende Fortschreibung des Schulentwicklungskonzepts bringen. Die Ergebnisse für Hiltrup werden noch in die Planungen der Grundsanierung einfließen können. Die SPD wird diesen Aspekt in Zukunft aufmerksam verfolgen.
Für den von der CDU in der Vergangenheit vorgeschlagenen Abriss der Stadthalle mit Neubau an anderem Ort haben sich im “politischen Arbeitskreis” keine überzeugenden Argumente ergeben. Der Neubau einer Bürgerhalle in der bisherigen Größenordnung wäre im Vergleich mit der Grundsanierung des vorhandenen Gebäudes für 15 Millionen Euro unwirtschaftlich. Er würde zwar nicht ganz so viel kosten, würde aber weder für die Bezirksverwaltung noch für Schulen, Caritas und Hörbehindertenzentrum Platz bieten. Die Kosten der Grundsanierung sind demgegenüber angemessen. Vor Allem aber gibt es in Hiltrups Mitte überhaupt keine Grundstücke für einen Neubau, auch am Bahnhof nicht.
Im Übrigen: wer garantiert, dass nach einem Abriss dann tatsächlich noch eine neue Halle gebaut wird?
Die Hiltruper SPD appelliert an die anderen Parteien, sich in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung dem Entschließungsentwurf der SPD anzuschließen. Mit der Entschließung wird der Rat aufgefordert, die jahrelange Verzögerung der notwendigen Investitionen zu beenden, ausreichende Planungsmittel und in den Folgejahren Investitionsmittel für die Grundsanierung des Stadthallenkomplexes zur Verfügung zu stellen. Bei der Hiltruper Stadthalle darf es kein Weiter-so mehr geben.
Autsch: Remondis-Nachrichten Marquardt bei Chance e.V. Münster