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Stadthalle: Privatisierung nicht in Hiltrups Interesse / 11.01.07

“Die Stadthalle Hiltrup wird in eine andere Trägerschaft überführt”, so steht es kurz und knapp im Roedl-Gutachten. So kurz, dass es keine nachvollziehbare Begründung dafür gibt. Privatisierung als Allheilmittel.

Die SPD in der Bezirksvertretung Hiltrup hat sich umso sorgfältiger mit diesem Thema befasst: bei einer Privatisierung kann der Entlastungseffekt für den Haushalt wahrscheinlich nur zu einem sehr kleinen Teil aus Kostensenkungen bestehen (Heizung, Putzen usw. kostet nun einmal, egal wer der Betreiber ist). Ob eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch eine höhere Auslastung mit Veranstaltungen erreicht werden kann, erscheint ohne weitere Fakten zweifelhaft (woher soll ein Privater denn neue Veranstaltungen holen? Zu Lasten der Halle Münsterland?). Ein privater Betreiber würde sicherlich gegen die Halle Münsterland konkurrieren – das ist gegen die Interessen der Stadt Münster – und würde die Mietpreise für die Halle anheben müssen, und das ist gegen die Interessen Hiltrups: es würde gerade die Hiltruper Vereine, die Schulen usw. treffen, und die Stadt wird sicher nicht zum Ausgleich die Zuwendungen an die Vereine bzw. die finanzielle Ausstattung der Schulen und sonstigen öffentlichen Nutzer anheben.

Die SPD hat deshalb am 11.1.2007 alle Parteien zur Zusammenarbeit für Hiltrup und zur Verabschiedung der folgenden Resolution aufgefordert:

“Die Bezirksvertretung Hiltrup unterstützt die Konsolidierungsanstrengungen der Stadt Münster. Eine Privatisierung der Stadthalle Hiltrup, wie im „Rödl Gutachten“ angeregt, lehnt die Bezirksvertretung jedoch ab.

Begründung:

Die Stadthalle, errichtet aus guten Gründen schon zu Zeiten der Gemeinde Hiltrup, gehört zu den zentralen Kultureinrichtungen des Stadtbezirks Hiltrup. Sie wird von allen Bevölkerungsgruppen, Schulen, Vereinen und Verbänden für ein sehr großes Spektrum verschiedenster Veranstaltungen genutzt.
Darüber hinaus wird sie auch als professioneller Veranstaltungsort für den Bereich Kultur, Messe- und Ausstellungen sowie für größere Tagungen und Konferenzen gut angenommen und bringt auch in dieser Funktion Menschen in unseren Stadtbezirk.

In der städtischen Trägerschaft ist es bisher gut gelungen die Nutzung der Stadthalle zu entwickeln und den Anliegen vieler Nutzer gerecht zu werden. Diese erfolgreiche Arbeit wollen wir in bewährter städtischer Trägerschaft fortsetzen.

Auch wenn derzeit keine klaren Zahlen zu den jährlichen Kosten der Stadthalle vorliegen, was im übrigem wünschenswert wäre, sind wir doch davon überzeugt, das diese Mittel auch in den Augen der Hiltruperinnen und Hiltruper gut investiert sind.”

Und was ist passiert? Die CDU in der Bezirksvertretung Hiltrup hat gegen die Interessen Hiltrups votiert, sie hat die Resolution nicht mitgetragen. Ihr Koalitionspartner FDP war da klüger, er hat sich zumindest enthalten (keine Meinung ist auch eine Meinung!), und nur die SPD und die Grünen haben für Hiltrups Zukunft gestimmt.

Pfarrer-Ensink-Weg: Endlich sicher? Stadthalle: Bitte keinen Eiertanz!