Überwachungskameras am Hiltruper Bahnhof? / 7.12.13
Der nächste (Kommunal-) Wahlkampf naht, für manche stets ein Anlass den Bürgern Aktivität vorzugaukeln in dem man Uralt-Themen reanimiert.
Wie viele Jahre steht der Hiltruper Bahnhof schon leer? Wie viele Artikel über diese missliche Visitenkarte unseres Ortsteils wurden schon geschrieben? Ganze Generationen von Vandalen haben sich schon an ihm abgearbeitet – Leider!
Aber erst jetzt hat die CDU eine (neue?) Idee: „CDU denkt über Überwachungskameras nach!“ war in beiden Regionalzeitungen zu lesen. Was soll man davon halten? Ist ihnen das Vandalismus Problem erst jetzt aufgefallen? War es bisher noch nicht schlimm genug? Oder versuchen sie alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen?
Was die Leser wohl gedacht haben mögen…
Fakt ist, das menschenleere Bahnhofsviertel ist nachts ein Freiraum für Vandalismus aller Art. Leider stimmt auch, dass die Polizei keinen wirksamen Schutz des Eigentums bietet, weder der Bahn AG noch dem Besitzer des Bahnhofsgebäudes. Könnten da Kameras helfen?
Die Antwort auf die Frage lautet schlicht: Warum hängen dort wohl keine? Die Bahn AG könnte ihre Anlagen Kamera überwachen, tut das auch an vielen Stellen. In Hiltrup hält sie es wohl schlicht für wenig ergiebig. Ihre Ziele sind rein marktwirtschaftlich – Kriminalitätsbekämpfung ist nicht ihr Auftrag.
Städtische Kameras auf öffentlichen Plätzen oder Straßen kennen wir in Münster nicht. Es ist auch keine Initiative von Oberbürgermeister Markus Lewe bekannt, dass er zukünftig der NSA Konkurrenz machen will. Ob die Hiltruper Sicherheitsexperten seiner Partei das wohl mit ihm abgeklärt hatten?
Scherz beiseite: Ein Bahnhofsviertel in dem man sich sicher fühlt ist in unser aller Interesse. Der Ruf nach den Kameras ist jedoch eine hilflos populistische Geste. Sicherheit erreichen wir nur dann, wenn dort wieder eine normale soziale Kontrolle stattfindet: Es müssen endlich wieder Menschen ins Hiltruper Bahnhofsumfeld! Schön das die Stadtteiloffensive bald den Bahnhof wiederbelebt und auch noch ein Restaurant dazukommt! Hoffen wir auf lange Öffnungszeiten. Bis der Stroetmann Supermarkt eröffnet dauert es noch etwas – aber mit seinen Wohnungen wird auch er das Quartier bei Dunkelheit beleben. Einen prima Überblick hätten Bewohner der leeren Wohnräume im Aldi Gebäude! Dieser Leerstand ist nicht nur ein soziales Ärgernis, er begünstigt auch die nächtliche Kriminalität.
Wie wäre es denn statt der sinnlosen Forderung nach Kameras, mit einer Forderung nach Aufhebung der Stellplatzpflicht für dieses Gebäude? Die fehlenden Parkplätze werden doch immer als Grund für den Leerstand genannt. Würde man hier autofreie Studentenappartements (in Kooperation mit dem Studentenwerk) errichten, hätten wir vielleicht eine gute Lösung für viele Probleme.
Sollen wir es (Nur in dieser Frage!) einmal mit der GroKo in Hiltup versuchen und einen gemeinsamen Antrag stellen?
Nicht vergessen: Die schnelle Errichtung einer Parkpalette wird gerade von der Verwaltung geprüft, auf Initiative der SPD.
Hermann Geusendam-Wode
GroKo? Wir haben die Wahl! Mehr Hilfe für syrische Flüchtlinge nötig