Erinnerungslücke der CDU zum Münsterpass / 7.11.13
... oder: Was schert mich mein Reden von gestern
“Ein bemerkenswerter Vorgang ist es doch, sich jetzt vor Verhandlungen anderer Fraktionen Ergebnisse auf die eigene Fahne schreiben zu wollen, gegen die man im letzten Jahr noch vehement zu Felde gezogen ist,” erklärt Dr. Michael Jung, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Münster, mit Blick auf jüngste Äußerungen des CDU-Ratsherrn Peter Wolfgarten zum Münsterpass.
“Die CDU hat in den letzten Haushaltsberatungen die Abschaffung des Münsterpasses gefordert und konnte sich damit gegen uns Sozialdemokraten nicht durchsetzen. Der Münsterpass verschafft vielen Münsteranerinnen und Münsteranern Zugang zu kulturellen und sportlichen Angeboten, die entsprechend vergünstigt angeboten werden. Dies ist sinnvoll. Der Münsterpass wird auch nachgefragt, was zeigt, dass es neben dem Münster der Gutbetuchten auch eines gibt, für das wir auch Antworten bereit halten müssen, und eine dieser Antworten ist der Münsterpass” so Jung: “All dies wollte die CDU im letzten Winter in den Haushaltsberatungen wegfallen lassen. Herr Wolfgartens 180°-Kehrtwende kann vor diesem Hintergrund nur aktive Wählerverdummung genannt werden.”
Erinnerungslücken sind offensichtlich weit verbreitet in Münsters CDU. Der CDU-Fraktionsvorsitzende rühmt zum Beispiel vollmundig eine kommende Mietpreisbremse als soziale Verantwortung der CDU – er verschweigt, dass Merkel dies Thema erst im letzten Augenblick im Wahlkampf von der SPD übernommen hat und sich in einer großen Koalition auf diese Forderung der SPD einlassen muss.
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