SPD trauert um Fritz Krüger / 8.10.13
Nicht das Amt prägte Fritz Krüger, sondern der Mensch Fritz Krüger prägte das Amt
Die SPD Münster trauert um ihr langjähriges Mitglied Fritz Krüger, der am vergangenen Mittwoch im Alter von 91 Jahren verstorben ist.
Fritz Krüger trat der SPD im Oktober 1973 bei. Politisch aktiv wurde er, nachdem er seine Tätigkeit als Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, der damaligen LVA, beendet hatte.
Von 1989 bis 2004 war er Mitglied des Rates der Stadt Münster. Seine Schwerpunkte waren der Einsatz für sozial Schwache und für Seniorinnen und Senioren. Als Alterspräsident des Rates war es seinerzeit seine Aufgabe, Marion Tüns, der ersten sozialdemokratischen Oberbürgermeisterin, die Amtskette umzuhängen.
Von 1997 bis 2004 war Fritz Krüger ehrenamtlicher Bürgermeister. Er repräsentierte unsere Stadt auf beeindruckende Weise. Er war bei den Paohlbürgern ebenso gerne zu Gast wie in Münsters alternativer Szene. Fritz Krüger war Bürgermeister aller Münsteranerinnen und Münsteraner und ging offen und neugierig auf alle gesellschaftlichen Gruppen und Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen zu. In einer Zeit, in der sich viele das noch nicht trauten, hisste er die lesbisch-schwule Regenbogenfahne zum Christopher Street Day. Als Mitbegründer der Hospizbewegung in Münster trat er dafür ein, Menschen einen würdigen Lebensabschluss zu ermöglichen. Auch seiner Mitwirkung verdanken wir die Gründung des Lebenshauses in Handorf, das von Hospizbewegung, AIDS-Hilfe und dem Verein Ambulante Dienste getragen wird. In einer Laudatio anlässlich seines 90. Geburtstages wurde seine Art und Weise, das Amt des Bürgermeisters auszufüllen, so beschrieben: „Nicht das Amt prägte Fritz Krüger, sondern der Mensch Fritz Krüger prägte das Amt.“ Der gelernte Jurist engagierte sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem Rat weiter in vielen Bereichen, u.a. amtierte er auch als Vorsitzender der SPD-Seniorenorganisation AG 60 +.
Sozialpolitik war für Fritz Krüger nicht das Durcharbeiten von Verwaltungsvorlagen; persönliche Einzelschicksale blieben ihm nicht verborgen – wo er helfen konnte, tat er das. Nicht nur aus diesem Grund war Fritz Krüger ein Mensch, den man einfach gern haben musste. Besonderen Rückhalt fand er bei seiner Familie. Noch Anfang des Jahres nahm Fritz Krüger für die Stadt Münster offizielle Termine wahr.
Der gebürtige Berliner feierte nie seinen Ruhestand, sondern war bis zuletzt mit erstaunlicher Vitalität am politischen und gesellschaftlichen Leben beteiligt. Eine Herzensangelegenheit war u.a. die Rettung der letzten Straßenbahn Münsters, für deren Restaurierung er sich über viele Jahre aktiv einsetzte und unermüdlich um Spenden warb. Dieses Projekt fand nach über zehn Jahren noch zu Fritz Krügers Lebzeiten seinen Abschluss am Standort Stadthaus 3.
„Wir verlieren mit Fritz einen Freund und Weggefährten, der mit seinem Berliner Charme und seiner Offenheit hohen Respekt und große Sympathie genossen hat. Wir sind dankbar, ihn in unseren Reihen gehabt zu haben und werden Fritz nicht vergessen. Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Frau Waltraud und seiner Familie,“ so Michael Jung, Vorsitzender der SPD- Ratsfraktion.
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