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Strässer: „Nachrichten müssen auch weiterhin für Gehörlose in Gebärdensprache übersetzt werden.“ / 3.07.13

Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender planen die Übersetzung von Tagesschau und Heute in Gebärdensprache abzuschaffen

„Das kann wirklich nicht wahr sein. Die Übersetzung der wichtigsten Nachrichtensendungen im Fernsehen nicht mehr für Gehörlose zu übersetzen ist ein Skandal.“ Der Münsterische SPD-Bundestagsabgeordnete reagierte entsetzt auf die Mitteilung des von ZDF und ARD getragenen Senders „phoenix“, ab dem 8. Juli die Übersetzung der Nachrichtensendungen in Gebärdensprache abzuschaffen.

„Gerade öffentlich-rechtliche Sender haben den Auftrag und die Pflicht, sich für eine verstärkte politische Teilhabe auch von Gehörlosen einzusetzen. Mit dieser Entscheidung geschieht das Gegenteil. Das kann und darf man nicht hinnehmen“, so Strässer, der sich der Entscheidung des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe anschließt und die Gremien von ARD und ZDF auffordert, die Entscheidung sofort zurückzunehmen.

„Im Gegenteil müssen beide öffentlich-rechtlichen Sender sich fragen lassen, warum denn eigentlich ihre Nachrichtensendungen nur auf dem Sender phöenix in Gebärdensprache übersetzt werden und nicht auf auf den eigenen Sendeplätzen in der Originalsendung“, so Strässer.

Die Gebärdensprache ist nicht nur kulturell wichtig, sondern für viele gehörlose Menschen das einzige Mittel, sich zu verständigen. Deshalb können gehörlose Menschen oft nicht von ausschließlichen Angeboten mit Untertiteln profitieren, die laut phoenix zukünftig ausgebaut werden. Seit 2002 ist Gebärdensprache als eigenständige Sprache in Deutschland gesetzlich anerkannt.

Es geht weiter am Hiltruper Bahnhof „Sie war uns immer schon besonders wichtig.“