Atom RSS

Ein Bürgerpark für Berg Fidel / 4.05.13

SPD stellt Pläne vor

Hier soll der Bürgerpark entstehen: Hermann Geusendam-Wode (2. v.r.), Bernd Schulz und Christian Deutsch (1. und 2. v.l.) stellen die Pläne der SPD vor

Hier soll der Bürgerpark entstehen: Hermann Geusendam-Wode (2. v.r.), Bernd Schulz und Christian Deutsch (1. und 2. v.l.)

Hermann Geusendam-Wode, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Hiltrup, stellte am Freitag (3.5.2013) die Pläne der SPD für einen Bürgerpark in Berg Fidel vor. Motto: Vorhandene Naturfläche in Berg Fidel zum naturnahen Stadtteilpark entwickeln.

Die SPD bringt in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung den Antrag ein, die stadteigene Fläche in Berg Fidel zwischen der Hammer Straße und der Straße Am Berg Fidel, sowie südlich der Sportflächen und nördlich der Alten Reitbahn zu einen naturnahen Stadtteilpark zu entwickeln. Dazu soll der vorhandene Bewuchs sich natürlich entfalten können, und deshalb sollen die von der Stadt regelmäßig vorgenommenen Abholzungen (auf den Stock setzen) unterbleiben.

Die vorhandenen Wegebeziehungen (Trampelpfade) von der Bushaltestelle an der Hammer Straße (Alte Reitbahn) zur Straße Am Berg Fidel und zum Stadtteilhaus Lorenz Süd sollen mit einer wassergebundenen Decke versehen werden. Der in der Fläche vorhandene, in Selbsthilfe von jungen Erwachsenen und Jugendlichen errichtete DirtPark mit zwei Parcours für BMXer und Mountainbiker ist zu erhalten und einzubinden.

Zum Hintergrund:

Die im SPD-Antrag beschriebene, von natürlichem Bewuchs besetzte Fläche befindet sich im Eigentum der Stadt Münster. Nach dem Scheitern des Bebauungsplans für das Projekt “Preußenpark” hat das Gelände zurzeit den Status einer ungenutzten Reservefläche.

Anfang 2013 hat das städtische Immobilienmanagement den im Laufe der Zeit entstandenen Bewuchs entfernen lassen, um – nach eigener Auskunft – das Entstehen eines Waldes im Sinne des Landeswaldgesetzes zu verhindern. Die Fläche ist seitdem in einem verheerenden Zustand ähnlich einer Mondlandschaft.

Rodung in Berg Fidel: Kahle Erde und Baumstümpfe

Eine Mondlandschaft hat die städtische Rodungsaktion hinterlassen

Die dichte Bebauung in Berg Fidel, eines der am dichtesten bebauten Wohnquartiere in der Stadt, hat zum Ausgleich wenige Grünflächen. Eine naturnahe Ergänzung stellt für Kinder und Erwachsene des Stadtteils die mit selbstentwickeltem Bewuchs besetzte Fläche dar. Durch die von der Stadt vorgenommene Abholzung ist dieser Naturraum den Bewohnern Berg Fidels genommen worden. Für die Bewohner von Berg Fidel hat die Rodungsaktion fatale Folgen. In Berg Fidel leben tausende von Bürgern auf engstem Raum. Auch Bewohner von Wohntürmen möchten einfach mal ein paar Schritte im Grünen machen, sich außerhalb der Vorgärten im Grünen aufhalten, ihren Kindern einen Eindruck von Natur verschaffen. Für sie ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, dass eine der wenigen “Naturflächen” vor ihrer Nase vernichtet worden ist.

Deshalb soll diese Fläche in einem naturnahen Zustand belassen und für die Bürger von Berg Fidel zugänglich bleiben. Besonderen Wert legt die SPD darauf, bei der Konzeption und Umsetzung die Bürger des Stadtteils einzubinden in in Planung, Herstellung und Unterhaltung.

Mit der naturnahen Entwicklung und Nutzung der Fläche können Begehungs- und Spielmöglichkeiten für die Bürger des Stadtteils geschaffen werden, ein Naturraum vor der Haustür für die Bewohner. “Naturnahe Entwicklung” heißt, dass hier kein aufwendig gestalteter, von der Verwaltung mit großem Finanzaufwand “angelegter” Park entstehen soll: nach den Vorstellungen engagierter Bürger, die von der SPD aufgenommen werden, soll sich die Fläche unter bürgerschaftlicher Regie im Laufe der Jahre selbst entwickeln und Raum lassen für die verschiedensten gärtnerischen und Freizeitnutzungen. Durch den Verzicht auf die ständigen städtischen Rodungen gibt es eine Kosteneinsparung für den städtischen Haushalt, der begrenzte Aufwendungen (zum Beispiel für einfache Wegebefestigungen) gegenüberstehen.

Die bisherige Zweckbestimmung der Fläche als Reserve für eventuelle weitere Sportanlagen wird damit nicht in Frage gestellt: mit dem Verzicht auf eine aufwendige, aus Haushaltsmitteln finanzierte Gestaltung und ca. 8 Hektar Größe bleibt ausreichend Spielraum für die Zukunft.

Fracking: bewegt sich die Koalition? Rechte Tasche, linke Tasche