Kein Grün für Berg Fidel? / 4.04.13
Großflächige Rodung
Rodung in Berg Fidel: Mondlandschaft zwischen Hammer Straße und “Weißem Riesen”
Man traut seinen Augen kaum: eine Mondlandschaft erstreckt sich von der Hammer Straße bis zum “Weißen Riesen” in Berg Fidel. Entlang der Hammer Straße hat die städtische Immobilienverwaltung schamhaft noch einen Streifen Grün stehen gelassen, damit diese Untat nicht gleich auffällt. Südlich der Sportanlage erstreckt sich hier eine große Brachfläche, die der Stadt gehört. Anfangen kann man damit eigentlich nichts: der alte Bebauungsplan weist sie als Reservefläche für Sportanlagen aus, unter der Oberfläche schlummern meterdick die unangenehmen Reste von Müllablagerungen der Vergangenheit.
Warum dann der Kahlschlag? Die Begründung der Stadt ist ganz banal; sie will vermeiden, dass aus dem Wildwuchs ein Wald wird, der dann unter dem rechtlichen Schutz des Landeswaldgesetzes stehen würde.
Für die Bewohner von Berg Fidel ist diese Aktion aber nicht banal, sondern fatal. In Berg Fidel leben tausende von Bürgern auf engstem Raum, hochverdichtetes Bauen hat man hier praktiziert. Ein enormer Druck auf die wenigen Grünflächen ist die Folge. Auch Bewohner von Wohntürmen möchten einfach mal ein paar Schritte im Grünen machen, sich außerhalb der Vorgärten im Grünen aufhalten, ihren Kindern einen Eindruck von Natur verschaffen.
Mondlandschaften, wie sie die beauftragte Firma jetzt hinterlassen hat, sind da ein Schlag ins Gesicht – wer will mit diesem Anblick leben? Wäre es nicht vernünftiger, das wilde Grün ein wenig zu lenken statt es zu beseitigen? Das Wort “Bürgerpark” muss man ja nicht gleich bemühen.