„Campen ist nicht ausgeschlossen“ / 6.03.13
Münster braucht bezahlbaren Wohnraum für Studierende
„Campen ist nicht ausgeschlossen, die Lage ist angespannt,“ so Christian van Bebber, der AStA-Vorsitzende der Universität Münster, bei Beratungen mit der SPD-Ratsfraktion zur Entwicklung der studentischen Wohnraumversorgung.
Van Bebber war auf Einladung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael Jung am Montag Gast der Ratsfraktion. Jung machte seinerseits deutlich, dass die ausgesprochen optimistische Darstellung der Verwaltung den Realitätstest erst noch vor sich habe. „Wohnraum und für Studenten bezahlbarer Wohnraum sind nicht das gleiche. Es hilft den Wohnungssuchenden nicht, wenn hochpreisige Wohnlagen herangezogen werden, um einen studentischen Bedarf als gedeckt zu betrachten.“ macht Jung einen entscheidenden Knackpunkt der Vorlage deutlich.
Auch stellt die Verwaltungsvorlage zur kommenden Ratssitzung dar, dass es im laufenden Jahr einen Nachfrageüberhang von 240, im kommenden Jahr von 714 Plätzen geben wird. Dabei dürften diese Zahlen das tatsächliche Ausmaß nicht widerspiegeln, geht die Vorlage doch von einer „kalkulatorischen Pendlerquote“ von 30% aus. Dies wird vom AStA jedoch kritisch gesehen: „Die im Bericht angenommene Pendlerquote ist viel zu hoch. Damit wird der zusätzliche Bedarf verschleiert.“ bewertet Tim Osterhaus, Sozial- und Bildungsreferent im AStA, die zugrundeliegenden Zahlen.
Van Bebber berichtet von der Situation eines Kommilitonen: „11 qm, Küche und Dusche im Zimmer, 350 EUR warm. Doch immerhin hat er eine Wohnung; bei der Erstsemesterbegrüßung gaben ca. 20% an, noch auf Wohnungssuche zu sein.“
„Der Bericht und die ins Auge gefassten Maßnahmen sind ein erster und wichtiger Schritt. Über den Berg sind wir noch nicht,“ ist Thomas Fastermann, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaft, überzeugt.
„Unser Ziel ist klar: Wir wollen bezahlbaren Wohnraum für alle Studierenden, damit den Studienbedingungen nicht eine vielleicht unüberwindbare Hürde zu einem erfolgreichen Studienbeginn im Weg steht,“ unterstreicht Michael Jung die Ziele der SPD-Fraktion.
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