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Innovative Mobilität fördern, fahrradfreundliche Ortsmitte weiterentwickeln / 26.08.12

Als Anfang diesen Jahres Bezirksbürgermeister Schmidt und seine Fraktion noch über die autogerechte Umgestaltung der Marktallee nachdachten (Stichworte Querparken und max. 50 Meter bis in die Läden), entwarfen SPD und Grüne Anträge mit dem Ziel, die Erreichbarkeit der Marktallee mit dem Fahrrad zu verbessern. Sowohl Fußgänger als auch Radfahrer beklagen bis heute einige Problemzonen im Straßenverlauf. An einigen Stellen ballen sich die Räder auf den Fußwegen und behindern besonders ältere Menschen mit Rollatoren oder auch Eltern mit Kinderwagen, Beispiel: Vor dem dm Drogerie Markt. An anderen Stellen wiederum beklagen Radfahrer ausreichende Fahrradstellplätze, Beispiel: Vor der Buchhandlung und Kolata.

Nun hat die Verwaltung endlich auf die beiden Anträge (Grünen/GAL “Mehr Stellplätze für Fahrräder an der Marktallee”, SPD “Innovative Mobilität fördern, fahrradfreundliche Ortsmitte weiterentwickeln”) geantwortet und viel Verständnis für die kritisierten Situationen gezeigt.

Hier der Wortlaut der Verwaltungsantwort:

“Mit den o.g. Anträgen in der Bezirksvertretung Münster-Hiltrup wurde die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob entlang der Hiltruper Marktallee die privaten und öffentlichen Freiflächen bedarfsgerecht mit sicheren und nutzerfreundlichen Fahrradstellplätzen bestückt werden können. Dadurch soll die energiesparende Mobilität gefördert und die fahrradfreundliche Ortsmitte weiter entwickelt werden.

Die Marktallee ist Versorgungszentrum und Ort der Begegnung für die Hiltruper Bürger und sie ist auch eine zweistreifige innerstädtische Haupteinkaufsstraße. Durch ihren Geschäftsbesatz und ihre besondere Lagegunst im Zentrum wird sie in besonders hohem Maße von Fußgängern und Radfahrern (über 200 Radfahrer/h) frequentiert.

Die vorhandenen Radwege entlang der Marktallee sind mit einer Breite von 2.30 m ausgebaut. Die Gehwege verfügen über einer Breite von ca. 2.00 m. Das Parken findet wechselseitig auf beiden Straßenseiten statt. Die Hecken und Bäume sind prägende Grünelemente der Marktallee.

Die Vielzahl der unterschiedlichen Fahrradständer in den privaten Bereichen tragen nicht dazu bei, dass die Hiltruper Einkaufsmeile in einem einheitlichen Bild erscheint. Die Marktallee ist eine wichtige Route für die Radfahrer, die hier ihre täglichen Einkäufe mit dem Rad erledigen. Eine Studie hat ergeben, dass jeder zweite Hiltruper Bürger seinen täglichen Bedarf an Einkäufen per Fahrrad erledigt.

Um die Situation besser beurteilen zu können, sind an mehreren Tagen Beobachtungen sowie im Rahmen einer Ortsbesichtigung am 29.05.2012 zwischen 13.00 und 17.00 Uhr Erhebungen durchgeführt worden. Als Ergebnis ist Folgendes festzustellen:

Auf der Marktallee stehen den Radfahrern insgesamt 267 Fahrradständer zur Verfügung. Während der Ortsbesichtigung wurden auf Gehwegen und auf Privatflächen insgesamt 146 abgestellte Fahrräder gezählt, wobei nur zu einem äußerst geringen Teil die vorhandenen Fahrradständer genutzt wurden. Häufig wurden die Fahrräder möglichst Ziel nah auf den Gehwegen oder Privatflächen ungeordnet abgestellt.

Der Vergleich von Angebot und Nachfrage macht deutlich, dass es sowohl in Hinsicht auf die Qualität der Fahrradständer (Stichwort Felgenkiller), als auch hinsichtlich der Lage Verbesserungsbedarf gibt. Das “wilde” Abstellen von den Fahrrändern auf den Gehwegen führt jedoch dazu, dass erhebliche Behinderungen für die Fußgänger, insbesondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität, so wie Mütter mit ihren Kinderwagen entstehen. Gleichzeitig ist auch festgestellt worden, dass es auch Geschäfte gibt, die keine eigenen
Fahrradständer anbieten. Dabei sollte es doch gerade im Interesse der Geschäfte sein, ihren Kunden möglichst in direkter Nähe eine Abstellmöglichkeit für ihr Fahrrad anzubieten.

>>>>>Empfehlung der Verwaltung

Im Bereich der Marktallee besteht zwar zahlenmäßig kein Bedarf an zusätzlichen Fahrradstellplätzen, sehr wohl aber hinsichtlich der Zuordnung und der Qualität derselben. Hierzu bieten sich Fahrradständer in Form von Fahrradanlehnbügeln an, wie sie sich in der Innenstadt von Münster bewährt haben und inzwischen vielfach anzutreffen sind. In diesem Zusammenhang wird seitens der Verwaltung vorgeschlagen, über den Wirtschaftsverbund Hiltrup an die Geschäftsleute / Hauseigentümer an der Marktallee heranzutreten, um diese zur Optimierung der Fahrradabstellmöglichkeiten auf privater Fläche zu bewegen.

Da die Fahrradständer im öffentlichen Raum kaum belegt waren, wird das Angebot im öffentlichen Straßenraum nicht mehr erweitert. Darüber hinaus beabsichtigt die Verwaltung, mittels der Verteilung von Informationsblättern die Radfahrer dazu zu motivieren, die vorhandenen Angebote an Fahrradabstellanlagen zu nutzen und das behindernde Abstellen von Fahrrädern auf den Gehwegen zu vermeiden. Die Verwaltung wird die Durchführung dieser Aktion durch die Medien bekannt geben.

Als Fahrradständer haben sich inzwischen Fahrradanlehnbügel als optimal in Hinsicht auf Funktionalität und Gestaltung herausgestellt. An einem Anlehnbügel können je 2 Fahrräder diebstahlsicher angeschlossen werden. Passanten können ggfls. zwischen den Fahrradanlehnbügeln durchgehen.

Die Verwaltung wird nach der Beratung der Stellungnahme in der Sitzung der Bezirksvertretung Münster-Hiltrup mit dem Wirtschaftsverbund Hiltrup Kontakt aufnehmen, um die Informationen weiterzuleiten. Die Verwaltung ist bereit, bei der Umsetzung (und nach Bedarf) die Geschäftsleute zu beraten.”

Soweit die Stellungnahme der Verwaltung. Nun gilt es in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 11. September die zügige Umsetzung zu beraten. Auch könnte die BV noch in diesem Jahr eigene Mittel für den Kauf- und die Installation der „Fahrradständer in Form von Fahrradanlehnbügeln“ bereitstellen. 3500€ sollten eigentlich in einen Bürgerradweg in Amelsbüren fließen, werden dort jedoch nicht mehr gebraucht. So könnte das Geld doch jetzt den Radfahrern in Hiltrup in anderer Form zu Gute kommen.

Hermann Geusendam-Wode

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