Bauherreninteressen / 21.06.12
Zweifelhaftes Bauprojekt an der Marktallee
Bauherreninteressen sind legitim. Jeder darf irgendwo ein Grundstück kaufen und dann die für ihn optimale Nutzung versuchen. Alles im Rahmen. Im Rahmen der Gesetze. So ist das auch bei dem Grundstück an der Marktallee gegenüber dem Fahrradgeschäft Hölscher. Wir alle können es nur begrüßen, wenn diese Brachfläche endlich bebaut wird. Denn ein Neubau an dieser Stelle (und ein weiterer an der Kreuzung Westfalenstraße) kann die weitere Verwahrlosung der unteren Marktallee stoppen. Lange genug haben die Anwohner die ekelhaften Begleiterscheinungen des „Jugendtreffs“ vor dem früheren REWE-Geschäft ertragen müssen.
Auch die öffentliche Werbung für Bauherreninteressen ist legitim. Warum soll man nicht die Westfälischen Nachrichten einspannen, um die Verwaltung in eine bestimmte Richtung zu bugsieren? Dumm nur, wenn die Zeitung sich leimen lässt: der arme Architekt, so liest man am Morgen des 21.6.2012, wartet seit Monaten auf Aussagen der Verwaltung und wird dann in fünf Minuten ohne Ergebnis abgefertigt. Furchtbar, aber wir wussten es doch schon immer, fett, faul, gefräßig und unverschämt sind die!
Die größte Frechheit: in der Sitzung der Bezirksvertretung steht der Mann von der Verwaltung auf und hat eine ganz andere Version! Besondere Bedeutung hätten die Bauvorhaben an der Marktallee (und wo er Recht hat, hat er Recht!), deshalb befasse sich der Gestaltungsbeirat mit dem Projekt; und der Gestaltungsbeirat, der hat doch den schönen Entwurf des Herrn Architekten im Mai 2012 einfach durchfallen lassen! Schlimmer noch: der Planungsausschuss des Rates hat das genauso gesehen! Und am schlimmsten: dem Architekten sei das Alles bekannt, man sei fortlaufend im Gespräch!
Und wie war es wirklich? Und wer ist wem auf den Leim gegangen? Raten Sie mal … Was man so hört, ist jedenfalls nicht verlockend, da geht es zum Beispiel um Parkplätze in einem Erdgeschoss an prominenter Stelle der Marktallee, Parkplätze!, und muss man da nicht ins Grübeln kommen?