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Autsch: Ertappter Schuljunge / 30.12.11

Bundespräsident Wulff auf der Flucht vor sich selbst

Da müssen sich doch den Strategen von CDU und FDP die Nackenhaare kräuseln, und jedem verantwortlich denkenden Bürger geht es genauso: Noch-Bundespräsident Wulff lässt sich jedes Detail seiner zweifelhaften Geldgeschäfte von den Medien aus der Nase ziehen; gibt zu, was die Medien öffentlich machen, und ist im Übrigen in ungeordneter Flucht vor sich selbst unterwegs.

Mit Unternehmer Geerkens will Wulff zuerst gar nicht über den 500.000-Euro-Privatkredit verhandelt haben – dafür macht Frau Geerkens die Strohfrau, und Wulff tut gegenüber dem niedersächsischen Landtag, als ob er mit Herrn Geerkens nichts zu tun hat. Der Schreck über die unangenehmen Nachfragen im Landtag ist ihm aber doch in die Knochen gefahren, bei den Wulffs brennt der Baum. Also was tun?

Schnell umschulden, sagt Herr Geerkens, und fädelt einen neuen Deal bei der BW-Bank ein: Geerkens ruft im Herbst 2009 die BW-Bank an und empfiehlt ihr, der Herr Wulff brauche jetzt einen Kredit. Und Wulff nimmt vom Steuerzahler, das heißt von der staatseigenen BW-Bank einen Kredit zu phänomenal günstigen Sonderkonditionen, weit jenseits der üblichen Beleihungsgrenzen. Auch das kommt wieder raus, da brennt der Baum bei den Wulffs zum zweiten Mal lichterloh. Also was tun?

Mitte Dezember 2011, die Journalisten und die öffentliche Empörung an den Hacken, besorgt Wulff sich einen neuen Kredit, inzwischen den dritten; wieder ist es die BW-Bank, die jetzt ein langfristiges Darlehen gibt, bloß weg von den unüblich günstigen Konditionen, wird für alle Beteiligten zu peinlich!, am 21.12.2011 unterschreibt Wulff diesen neuen Vertrag.

Das sieht nicht mehr nach souveränem Staatsoberhaupt aus: so verhält sich der ertappte Schuljunge, der in Mutters Mustopf gelangt hat. Wie wär’s mit Konsequenzen? „Fehler einräumen“ ist schon erledigt, was will Wulff uns jetzt dazu sagen?

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