Bürgerforum für Hiltrups Mitte rückt näher / 26.01.11
SPD fordert Stadterneuerungsprogramm für Hiltrup
Protest an der Marktallee “Ich will keinen Edeka in meinem Kinderzimmer” gegen die Absicht von Stroetmann, im Bahnhofsquartier einen großen Supermarkt zu bauen
Nichts halten die Bewohner der Häuser an der Marktallee nahe dem Hiltruper Bahnhof davon, dass die Firma Stroetmann Alles abreißen und einen neuen Supermarkt bauen will: „Ich will keinen Edeka in meinem Kinderzimmer“ . Mit ihrer Internetseite www.MenschenMachenHiltrup.de wollen sie Unterschriften sammeln gegen die Änderung des Bebauungsplans Nr. 424 Hiltrup – Bahnhofsbereich.
Wer hier Richtung Bahnhof weitergeht, stößt auf die ersten Bauarbeiter.
Altes Gasthaus Elvering an der Marktallee 94-96b: Die Wasserleitung wird gekappt, der Abbruch beginnt
Draußen wird die Wasserleitung gekappt, und wo drinnen bis vor kurzer Zeit noch getanzt und gefeiert wurde, herrscht jetzt das Chaos: der Abbruch hat begonnen.
Der alte Saal Elvering: auf diesem Parkett haben viele Hiltruper gefeiert, jetzt beginnt der Abbruch
Doch was aus der Fläche werden soll, die Stroetmann jetzt nach und nach frei räumt, ist längst nicht so klar. Während viele ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass Stroetmann freie Bahn für ein weiteres E-Center oder etwas Ähnliches hat – auch die Hiltruper CDU hat nach etlichen internen Querelen erst ihre langjährige Position und dann ihren Fraktionsvorsitzenden gekippt -, sehen die Planungsexperten die weitere Entwicklung sehr viel nüchterner.
Hier will Stroetmann einen neuen großen Supermarkt bauen
„Dem geplanten Bürgerforum zur Entwicklung von Rockwool-Gelände / Bahnhofsumfeld und Aktivierung der Marktallee in Hiltrup sind wir einen Schritt näher gekommen“, erklärt Karl-Heinz Winter, SPD-Ratsherr, nach seinem Gespräch mit der Planungsverwaltung. Diese hatte mit der Bezirksregierung abgestimmt, ob das Hiltruper Kerngebiet für ein Stadterneuerungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, wie von der SPD gefordert, geeignet ist. „Die Bezirksregierung hat im Grundsatz grünes Licht gegeben“, wertet Winter das Ergebnis. Das ist wichtig, denn nur dann gibt es Landesmittel für eine städtebauliche Entwicklung. Die SPD-Fraktion erwartet nun bald Vorschläge der Verwaltung, wie die Hiltruper Bürger im Rahmen eines Bürgerforums in die Zukunftsgestaltung der Mitte eingebunden werden. Zur Jahresmitte wird dann vom Rat entschieden, auf welchem Platz der städtischen Rangliste für „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ Hiltrup platziert wird.
Den von der Firma Stroetmann begonnenen Abriss des Altgebäudes Marktallee 94-96b sieht Winter gelassen. Der Abriss ist für ihn kein Startschuss für den Bau eines Einkaufszentrums am Bahnhof. „Einem großen Einkaufszentrum steht das geltende Planungsrecht entgegen“, fasst Winter die Sachlage zusammen. Bevor man dort bauen kann, stehen noch manche Planungsbeschlüsse des Rates und das geforderte Bürgerforum aus. Hiltrup hat nach seiner Auffassung ein differenziertes und ausgewogenes Einzelhandelsangebot. „Da muss sorgfältig geprüft und abgewogen werden, was weiter möglich ist“, so Winter, „ohne die Angebote der Marktallee als zentralen Einkaufsbereich für Hiltrup zu gefährden.“
Antrag zur gerechten Verteilung von Maklerkosten scheitert im Rechtsausschuss Christoph Strässer für die SPD-Bundestagsfraktion auf dem Podium der „Konferenz zur Situation der Christen im Irak“ in Berlin