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Hiltruper Bäder: Mogeln ohne Maß und Ende / 23.03.07

40 % weniger Wasserfläche im Hiltruper Freibad – das ist der “Sanierungs-”Beschluss von CDU- und FDP-Ratsfraktion.

Die SPD-Fraktion stemmt sich gegen diesen überzogenen Einschnitt in die Bäderlandschaft, der Hiltrup hart treffen würde. Die SPD-Ratsfraktion hat dazu folgenden Antrag eingebracht:

“Änderungsantrag zur Vorlage V/0131/2007
Weiterentwicklung der Bäderlandschaft in Münster

Der Rat beschließt :

1.Die Sanierung und Modernisierung der städtischen Bäderlandschaft erfolgt durch die Stadt Münster selbst. Die bislang ins Auge gefassten Optionen (FM-Modell-II und PPP-Modell Full Size) werden endgültig ausgeschlossen

2.Das zu konkretisierende Sanierungskonzept für die einzelnen Frei- und Hallenbäder stellt sicher, dass es zu keiner gravierenden Verringerung der Wasserflächen kommt, da diese durch die Schließung aufzugebender Bäder bereits maßgeblich reduziert wird.

3.Die Verwaltung nutzt alle Möglichkeiten der Flexibilisierung und Ausweitung von Öffnungszeiten, um einen qualifizierten Schwimmunterricht für Schulen, adäquate Trainingszeiten für Vereine und attraktive Bademöglichkeiten für die Öffentlichkeit sicher zu stellen. Ein entsprechender korrigierter und optimierter Belegungsplan für die Zeit der Sanierungsmaßnahmen wird von der Verwaltung möglichst schnell vorgelegt.
Dabei ist beim Schulschwimmen darauf zu achten, dass keine Anfahrtszeiten über 20 Minuten entstehen.
Die den Schwimmvereinen zur Verfügung gestellten Wasserflächen und Trainingszeiten müssen auch nach Einschätzung des Stadtsportbundes ein angemessenes Angebot für Breiten- und Leistungssport zulassen.

4.Um zu verhindern, dass sich während der Phase der Sanierung die zur Verfügung stehende Wasserflächen und Öffnungszeiten unter dem für Münster angestrebten Niveau bewegen, bleibt das gerade für das Schulschwimmen unverzichtbare Hallenbad Süd bis zum Abschluss der Bädersanierung geöffnet und wird entsprechend unterhalten.

5.Sollten sich für die Hallenbäder Handorf und Süd private Träger finden, verhandelt die Verwaltung analog zur Unterstützung des Freibades Coburg über einen Zuschuss. Hierfür wäre dem Rat eine gesonderte Vorlage zum Beschluss vorzulegen.”

Dieser Antrag der SPD ist in der Hauptausschusssitzung am 21.3.2007 von CDU und FDP abgebügelt worden.

Zwei Tage später, am 23.3.2007, darf das staunende Volk in der Zeitung lesen, dass über die Stadt Münster ein Gewerbesteuer- segen hereingebrochen ist (WN vom 23.3.2007: 80 Mio. Euro Mehreinnahmen allein in 2006).

Da bleibt nur eine Frage:

Ist diese CDU-FDP-Koalition im Rathaus so marode, dass sie erst im März 2007 merkt, wie viel Geld sie in der Kasse hat? Oder aber: werden wir in der ganzen Spardiskussion nur ganz einfach, aber gekonnt an der Nase herumgeführt??

Mit Humor hat das nichts mehr zu tun. Eher mit einem zynischen Spiel: in der Infrastruktur der Stadt wird geholzt, das kulturelle Profil der Stadt wird beschädigt – und die wesentlichen finanziellen Kalkulationsgrundlagen werden unter der Decke gehalten. Wenn man so vorgeht, kann man von keinem Bürger mehr Verständnis erwarten für irgendwelche Kürzungen.

STADTBÜCHEREI - Einsparungen Hiltrup verteidigen am Hindukusch