Glosse: Das wird ja immer t(ö)oller! / 15.03.07
“Die beste Satire ist die Wirklichkeit.”
Warum nur wollte Dr. Tölle, Bezirksvorsteher, denn unbedingt diese Erkenntnis noch einmal bestätigen? Niemand hatte sie bestritten!
Also im Langtext, für diejenigen, die nicht zur Sitzung der Bezirksvertretung am 15.3.2007 kommen konnten: Gegen Ende des öffentlichen Teils der Sitzung sprachen die Grünen den Hiltruper Bezirksvorsteher Dr. Tölle auf die Irritationen an, die seine Erklärungen zur Übernahme des Präsidentenamtes beim TuS Hiltrup ausgelöst haben.
Dr. Tölle stellte daraufhin den Sachverhalt richtig. Die Zeitung habe nicht richtig berichtet: er werde für den TuS als Präsident nicht zwei oder drei Repräsentationstermine monatlich wahrnehmen, wie in der Zeitung stand, sondern zwei oder drei im ganzen Jahr. Im ganzen Jahr! Sacharbeit sei ausdrücklich nicht erwünscht, er müsse und wolle nichts anpacken. Alles laufe gut, die beiden Abteilungsleiter hätten alles im Griff, es gebe keine Probleme, ...
Probleme gibt’s aber offensichtlich mit den Nerven. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Geusendam-Wode wagte es, nicht etwa Kritik zu äußern, sondern Dr. Tölle in der Form eines freundschaftlichen Rats auf die Gefahr von Mißverständnissen und Interessenkonflikten hinzuweisen (es gibt auch noch andere Vereine, und die BV vergibt Geld!). Da bekam er einen Vortrag: juristisch gebe es subjektive und objektive Befangenheit, und die Suada endete mit “nehmen Sie sich mal ein Fachbuch zum Thema Befangenheit”.
Alles klaro?
Politik – und das Amt des Bezirksvorstehers ist ein politisches Amt – läuft nicht nach den Regeln der Strafprozess-, Zivilprozess-, Verwaltungsgerichtsordnung, des Verwaltungsverfahrens-
gesetzes usw.. Politik muss Akzeptanz schaffen, und die kann man nicht juristisch verordnen.
Und was den TuS angeht: so ein Präsident, der soll sich wirklich raushalten? Am besten nur zweimal im Jahr eine Rede halten, die man ihm vorher aufschreibt?? Geht’s dann nicht besser ganz ohne? Moin zusammen!
Etwas weniger Kultur tut's auch? Rödl ./. Kultur in Hiltrup?