Hiltrup braucht eine Halle für die Bürger und ein zukunftsfähiges Schulzentrum / 29.10.10
SPD Hiltrup-Berg Fidel fordert tragfähiges Konzept in der aktuellen Haushaltsdiskussion
Stadthalle und Schulzentrum Hiltrup: ein großer Zusammenhang
„Aufgabe des Betriebs der Stadthalle und Verwertung der Liegenschaft“ ist der Verwaltungsvorschlag. OB Lewe will den städtischen Haushalt 2011 auf dem Rücken Hiltrups, des größten Stadtbezirks von Münster sanieren. Die SPD Hiltrup-Berg Fidel vertritt in der laufenden Einspardiskussion demgegenüber die Hiltruper Interessen: „Hiltrup hat die Größe einer Kleinstadt, wir brauchen hier eine Halle für Veranstaltungen, und wir müssen Rücksicht nehmen auf die Entwicklung des Schulzentrums“, das ist das einstimmige Votum des Hiltruper SPD-Vorstands. Ein langfristig tragfähiges Konzept muss her, bevor über die Zukunft des alten Gebäudes entschieden wird – diese klare Ansage hat die Orts-SPD ihrem Fraktionsvorsitzenden im Rat Wolfgang Heuer unmissverständlich mit auf den Weg gegeben.
Die Hiltruper SPD fordert eine gründliche Bestandsaufnahme rund um Halle und Schulen: welche Raumnutzungen haben wir heute in dem gesamten Komplex, wie wird sich das Schulzentrum in Zukunft weiterentwickeln? Auf dieser Grundlage muss ein Konzept entwickelt werden, das weiterhin auch die Möglichkeit größerer öffentlicher Veranstaltungen in Hiltrup sichert. Erst wenn diese Grundlagen erarbeitet sind, kann man sich überhaupt damit befassen, ob die Halle in ihrer heutigen Form noch eine Zukunftschance hat.
Die bisherige Diskussion, ob man denn nun zwischen einem Verkauf oder der Verpachtung der Halle wählen soll, kann deshalb nur als halbherzig und kurzsichtig bezeichnet werden. „Es ist einfach zu kurz gesprungen, mit einer Verpachtung vielleicht ein paar Euro zu sparen und im Übrigen weiterzumachen wie bisher“, kommentiert der SPD-Fraktionsvorsitzende in der BV Hiltrup Hermann Geusendam-Wode die aktuelle Situation, „wir müssen endlich ein schlüssiges Konzept entwickeln!“
Daran mangelt es bisher: Den Bau der Hiltruper Stadthalle hat in den 70er Jahren die damals noch selbständige Gemeinde Hiltrup ohne konkretes Raum- und Nutzungskonzept begonnen. Sofort nach der Eingemeindung am 1.1.1975 hat die Stadt Münster die Baustelle deshalb für mehrere Jahre stillgelegt, die Fertigstellung 1980 erfolgte ohne überzeugendes Betriebskonzept.
Gebäudesubstanz und Betriebstechnik sind inzwischen zum Problemfall geworden, und zuletzt hat sich das schulische Umfeld wesentlich verändert: der Stadthallenkomplex wurde und wird von den Schulen des „großen Schulzentrums“ genutzt, ihre Ansprüche sind aber heute andere als noch vor 30 Jahren. Die Schulmensa von Realschule und Gymnasium ist eher provisorisch in dem Komplex untergebracht, die Klassenräume im Obergeschoss sind noch im Urzustand von 1980.
In der allernächsten Zukunft wird die Schulentwicklungsplanung sich damit befassen, wie und mit welchem Flächenbedarf sich die Hiltruper Schulen weiterentwickeln, möglicherweise in veränderten Schulformen. Bevor diese Weichenstellung im Rat verabschiedet ist, darf der Stadthallenkomplex weder verkauft noch langfristig verpachtet werden: dies Grundstück ist von seiner Lage her Bestandteil des „großen Schulzentrums“ und bietet die einzige Perspektive für seine weitere Entwicklung.
Die Hiltruper Bürgerschaft braucht auch in Zukunft eine Halle, so groß, dass sich darin die Bürger versammeln können und dass auch größere kulturelle Veranstaltungen darin stattfinden. Die SPD ist offen für neue Lösungen, wenn sie die Schulentwicklung im Stadtteil auf eine gute Schiene setzen und gleichzeitig diesen Bedarf sicherstellen. Das erwarten die Hiltruper zu Recht. Politik, Verwaltung und Bürgerschaft sind gemeinsam in der Verantwortung, eine überzeugende Antwort zu erarbeiten.
Maklerkosten sollen zukünftig gerecht verteilt werden Spatenstecherei in Hiltrup