Lindenhof: Heuer setzt Grundstücksverkauf wieder auf die Tagesordnung / 14.08.10
Kauft der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) doch noch das ehemalige Lindenhofgelände? Diese Frage will SPD-Fraktionschef Wolfgang Heuer geklärt wissen. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Markus Lewe bittet der Sozialdemokrat darum, gegenüber dem SVWL auf eine Erläuterung der weiteren Pläne des Verbandes am Standort Münster zu drängen.
Vor vier Jahren hatte der Rat der Stadt beschlossen, dem Sparkassenverband die Option an einer Grundstücksteilfläche des ehemaligen Lindenhofareals in der Größe von etwa 8.300 qm einzuräumen. Das Grundstück steht vollständig im Eigentum der Stadt. Diese unentgeltliche Option war seinerzeit befristet worden bis zum Abschluss eines Bauleitplanverfahrens oder bis zur Erteilung einer Baugenehmigung: Als zeitlichen Schlusspunkt hatte der Rat den 30.06.2008 festgelegt. Vorgesehen war auf dem Lindenhofareal der Bau eines repräsentativen Verbandsgebäudes inklusive einer öffentlichen Ausstellungshalle, einem Café und eines Veranstaltungsraumes. Die Pläne waren im Grundsatz von allen Ratsfraktionen begrüßt worden.
Bekanntlich hat der SVWL den Neubau seines Verbandssitzes samt Grundstückskauf bis heute nicht beschlossen, in den Gremien fand sich nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Nicht zuletzt durch die von der alten Landesregierung per Sparkassengesetz (in 2008) erzwungenen Fusionspläne für die beiden Sparkassenverbände in NRW war das Bauvorhaben an der Promenade mit einem nachhaltigen Fragezeichen versehen worden. Möglicherweise gilt dieser per Gesetz erfolgte „unangemessene Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung“, so Heuer, inzwischen nicht mehr als unüberwindbare Hürde für die Münster-Pläne des SVWL.
Wolfgang Heuer betont in seinem Schreiben jedenfalls das große Interesse der Stadt, den Sparkassenverband in Münster zu halten – „hierfür wäre der neue Verbandssitz an der Himmelreichallee ein unübersehbares Signal.“ Mit der angestrebten Nutzung würde aus Sicht des Sozialdemokraten für diese hochattraktive, zugleich aber auch sensible Lage eine angemessene und voraussichtlich auch städtebaulich hochwertige neue Perspektive sicher gestellt werden. In direkter Nachbarschaft zur LBS wäre dies zudem ein hervorragendes Signal für die Finanzstandorte Münster und Westfalen. Dass ein Verkauf des städtischen Grundstücks an den Sparkassenverband in der gegenwärtigen kritischen Kassenlage der Stadt auch haushaltspolitisch erfreulich wäre – „das ist vollkommen klar“, so Heuer.
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