Private Schnecken / 10.04.10
Privat ist besser? Weit gefehlt, jedenfalls bei der Briefpost. E + 1 hieß der Standard mal: wer einen Brief zur Post gab, konnte sich in der Regel darauf verlassen, dass er am nächsten Werktag beim Empfänger war. Firmen und Behörden nutzen heute oft kleinere Brief-Dienstleister. Die Erfahrungen damit sind eher anderer Art.
Das Hiltruper Herz-Jesu-Krankenhaus verschickt seine Post mit der Firma „Brief und mehr“ – wer da als Empfänger auf Post wartet, muss Geduld mitbringen: ein Brief, der Mittwoch in Hiltrup zur Absendung gegeben wurde, war Samstag beim Hiltruper Empfänger. Da holt man sich seine Post besser selber ab – und bekommt dabei gratis den Kommentar, dass es bei „Brief und mehr“ einfach dauert. Vielleicht bedeutet „und mehr“ ja nur, dass die eben mehr Zeit brauchen?
Der „WAZ-Post-Service“ kann es noch besser: der Geburtstagsglückwunsch des Behördenleiters wurde rechtzeitig am Tag vor dem Geburtstag zur Absendung gegeben, der Poststempel weist es aus – Ankunft beim Geburtstagskind exakt eine Woche nach dem Geburtstag. Mit dem verspäteten Glückwunsch macht man sich einfach nur lächerlich, aber bei rechtlichen Fristen gibt es Flurschaden.
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