Denkmal Bahnhof Hiltrup erhalten / 18.03.10
Das Gesicht des Hiltruper Bahnhofs heute
Drei Mann, ein Wort: Karl-Heinz Winter (SPD), Carsten Peters (Grüne) und Hubertus Zdebel (Linke) kamen am 18.3.2010 nach Hiltrup, um Ernst zu machen. Ernsthaft betreiben sie die Sanierung des Hiltruper Bahnhofsgebäudes, nachdem die Stadtverwaltung unter der CDU-Mehrheit im Rat das denkmalgeschützte Gebäude lange Zeit zur Ruine verfallen ließ.
v.l.: Karl-Heinz Winter, Carsten Peters, Hubertus Zdebel präsentieren ihren Ratsantrag
SPD, Grüne und Linke haben am 17.3.2010 ihren Antrag zur Sanierung in den Rat eingebracht: „Denkmal Bahnhof Hiltrup erhalten, Kinder- und Jugendarbeit in Hiltrup stärken“. Vor der Bahnhofsruine erläuterten sie der Presse die besondere Bedeutung dieses Gebäudes für Hiltrup: als relativ junges Gemeinwesen ist Hiltrup nicht gerade reich an historischer Bausubstanz. Das über 100 Jahre alte Bahnhofsgebäude ist inzwischen verkommen und präsentiert sich mit vernagelten Fenstern in erbärmlichem Zustand.
Der Bahnhof steht als gebaute Erinnerung für die rasante Entwicklung Hiltrups vom Bauerndorf zum Standort von Industrie und Dienstleistung; mitten in Hiltrup gelegen ist er der Empfangsbereich des Ortes, seine Sanierung wird dem gesamten Umfeld einen Entwicklungsschub verschaffen.
Im Gespräch mit der Presse
Winter, Peters und Zdebel kritisierten zugleich mit deutlichen Worten den Antrag, den die CDU zu diesem Thema in den Rat eingebracht hat. Wo der Antrag der neuen Mehrheit klar und eindeutig fordert „Das … Gebäude … ist zu sanieren und zu erhalten“, da formuliert das CDU-Papier nur eine unverbindliche Bitte an die Verwaltung und legt im Übrigen breit den Schwerpunkt auf ein „Werkstattgespräch“. Winter, Peters und Zdebel sind sich einig, dass hier die Politik – und zwar der Rat – gefordert ist, der Verwaltung endlich klare Vorgaben zu machen. Nachdem CDU und FDP im Rat über viele Jahre keine Meinung zum Thema hatten, ist es jetzt an der Zeit, eine konkrete Zielrichtung zu beschließen – und das weitere Vorgehen nicht mit der Erarbeitung der „ganz großen Lösung“ für das gesamte Bahnhofsumfeld zu verbinden.
Winter warf in diesem Zusammenhang auch die Frage auf, ob und welche Position der Oberbürgermeister in dieser Sache hat. Nachdem er im Wahlkampf noch vollmundig von „Chefsache“ und vielen Millionen für den Hiltruper Bahnhof geredet hatte, ist jetzt von ihm gar nichts mehr zu hören – eine Frage der Glaubwürdigkeit.
Der Versuch der CDU, den Bahnhof für 200.000 Euro zu verkaufen, ist kläglich gescheitert, nur das „Zu verkaufen“-Schild ist übergeblieben
Eins ist jedenfalls nicht die richtige Lösung für den Bahnhof: weitere Verkaufsversuche kann sich die Stadt sparen. Wer darauf verweist, versucht nur das Problem schlicht von sich weg zu schieben.
(Siehe auch die Berichterstattung von MZ und WN vom 19.3.2010.)